40/ Editorial: Ein Vierteljahrhundert LitGes. Eva Riebler
Eva Riebler
EIN VIERTELJAHRHUNDERT LITERARISCHE GESELLSCHAFT
Das literarische Leben einer Stadt bedarf einer organisatorischen Plattform.
Am 19. Mai 2010 feiert die LitGes ihr 25 Jahre Jubiläum mit der Präsentation des etcetera-Heftes VIERTEL
Veranstaltungsort: Stadtmuseum St. Pölten, 19 Uhr
Seit den Gründungsgesprächen 1983-85 von Univ. Prof. Dr. Karl Gutkas, Kulturamtsleiter des Magistrates St. Pölten, und Dr. Karl Michael Kisler, dem Herausgeber der „St. Pöltner Lyrikbögen“, mit Klaus Sandler, dem Herausgeber des „Pult“, Dr. Karl Klement, Dr. Günther Stingl und Mag. Alois Eder war noch viel an mäeutischer Energie notwendig. Der Traisner Autor Walter Sachs und der Künstlerbund-Obmann Prof. Friedrich Martin Seitz halfen gemeinsam dem Innsbrucker Rechtsgeschichte-Professor und PEN. Mitglied Peter Leisching der erste Obmann der Literarischen Gesellschaft St. Pölten zu werden. Mit in seinem Vorstandsteam waren Mag. Alois Eder und der Hörspielautor Dr. Günther Stingl, die auch die pult-Nachfolge-Zeitschrift limes gündeten. Helga Panagl (Obfrau des Kulturstammtisches Kirchstetten), Friedrich Hahn (Wiener Galerist und Autor), Zdenka Becker, Dr. Doris Kloimstein, die Brüder Wieninger, Mag. Christiane Pabst als Autoren und Hugo Schöffer als langjähriger Veranstalter der Literaturfeste in der Synagoge führten die LitGes zu Höhen. Als der Verein ab1996 in Agonie lag, half eine neue Vorstandsgeneration 1998, initiiert von Kulturamtsleiter Dr. Thomas Karl, mit Renate Kienzl, Susanne Helmreich unter der Leitung von Dr. Doris Kloimstein darüber hinweg.
Der neue Zeitschriftenname „@cetera“ und ein aufwendiges A3-Format wurde unter dem Layouter Mag. Ernest Kienzl, der bereits den limes betreute, herausgebracht. Die Erstellung einer Homepage, die Initiierung des LitGes Poetry Slams, der Jour-Fixe und der die jährlichen Schreibwerkstätten in Lassing und des Osterspazierganges kamen infolge. Nach Dr. Doris Kloimsteins wurde 2003 die Germanistin und Bildende Künstlerin Mag. Eva Riebler Obfrau und fand mit Thomas Fröhlich, Alfred Koch, Kurt Tutschek, Dagmar Fabian, Margot Schmidradner, Thomas Havlik (LitArena) und Alois Eder ein einsetzbares Team vor. Bis Ende 2005 übernahm Alfred Koch aus Oberndorf als Obmannstellvertreter die Betreuung der Homepage und das neue A4 Layout der Zeitschrift, das seither vor allem in den Händen von Gerhard Axmann aus Herzogenburg liegt.
„@cetra“ wurde in etcetera umgetauft, die alljährliche Schreibwerkstätte in der ersten Augustwoche nach Schloss Drosendorf verlegt und die gemeinsame Hauptstadtlesung der LitGes mit dem Podium im Rahmen der St. Pöltner Festwoche gegründet. 2004 wurde die Bildende Künstlerin Ingrid Reichel als Chefredakteurin ins Team geholt. Seither floriert die von ihr erstellte und erweiterte Homepage und nicht nur die Literatur sondern auch die bildende Kunst wird vermehrt in das Licht der öffentlichen Kritik gerückt.
Unter www.litges.at finden sie nicht nur die LitArena- und Autorenbeiträge der etcetera-Hefte, sondern vermehrt interessante Kritiken und Rezensionen, vor allem aus dem reichhaltigen Kulturleben St. Pöltens und seiner Umgebung, wie dem Festspielhaus, Landestheater oder den Museen. Fleißiger Redakteur und Obmannstellvertreter bis 2008 war der Slammaster, Autor und DJ Thomas Fröhlich. Im Redaktionsteam gestaltete Mag.
Im etcetera-Heft konnte zur Betreuung der Rubrik „Das Fremde im Text“ Dr. Helmuth A. Niederle, Beauftragter des Writers-in-Prison-Komitees Österreich, gewonnen werden und am 04.11.2009 wurde eine alljährlich stattfindende LitGes-Lesereihe anlässlich des Tagebuchtages eingeführt.
Somit wird nicht nur mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Litges-Literaturpreis für Literaten unter 27 Jahren, bei dem unter der Leitung von Thomas Havlik eine hochkarätige Jury sich mit den angehenden Autoren auseinandersetzt, den unbekannten oder eben renommierten Literaten durch die Organisationstätigkeit der LitGes und in der Zeitschrift etcetera eine überregionale öffentliche Stimme oder Auftrittsmöglichkeit gegeben. Öffentlich erhob die LitGes die Stimme bei der Gegendemo am Rathausplatz anlässlich des Besuches der Präsidentschaftskandidatin B. Rosenkranz im April 2010.
Wenn Sie, lieber Leser, nun nicht nur gute Ideen sondern auch das geeignete Arbeitspotential zur Verfügung haben, stellen Sie es uns zur Verfügung!