Trommel mit Mann: Fritz Hauser. Rez.: E. Riebler

Eva Riebler
EIN SOLOPROGRAMM

 

 
TROMMEL MIT MANN
Festspielhaus St. Pölten, Hinterbühne
29.10.09, 19.30
Uhr
Solist: Fritz Hauser am Schlagzeug
Regie: Barbara Frey
Lichtdesign: Brigitte Dubach

Der Trommler Fritz Hauser, Jahrgang 1953, aus Basel forderte Konzentration ein. Stille und Pausen gehörten zum Klangraum, dienten zum Spannungsaufbau, bildeten das Entree eines Stückes und erhöhten die Wirkung der gestisch kleinen Klänge. Auch das vorwiegend junge Publikum des diese Woche statt findenden Jugendbewerbes 300 verstand dies, blieb konzentriert, lauschte gespannt und goutierte anschließend seine Darbietungen mit anhaltendem Applaus.

Die Trommel wurde von ihm umarmt, abgeklopft, gestreichelt, gekratzt, geschabt, gewischt, geschlagen oder gekitzelt und sie dankte mit ungewöhnlichen und neuartigen Klängen. Der Zweitages-Bart bekam auch Funktion. Wange und Kinn kratzten zart den Klangkörper.

Manche Passagen ließen kleine Handlungen entstehen, wie Fliegenfangen, Streit- oder Eheszenen, Totschlag mit anschließendem Begräbnis oder erlaubten ein meditatives, entspanntes Versinken in die Tonfolgen.

Ein gelungenes, interessantes Projekt.

Mehr Kritiken aus der Kategorie: