Gespräch: „Und das Wort ist Fleisch geworden“. Katholizismus in Elfriede Jelineks Werk
Mit Pia Janke und Stefanie Kaplan
Das Gespräch gab einen Überblick über die vielfältigen Bezüge auf das Katholische in Elfriede Jelineks Werk. Die verschiedenen Ebenen von Jelineks Auseinandersetzung mit dem Katholizismus, die Bedeutung(en) der "Fleischwerdung des Wortes" in den Texten der Autorin, die intertextuelle und dekonstruktivistische Verarbeitung von Zitaten aus der Bibel, katholischen Gebeten undliturgischen Texten sowie die Bezugnahmen auf biblische Motive, Sakramente, Glaubenslehren, Rituale und Symbole der katholischen Kirche wurden anhand von Leseproben und Hörbeispielen deutlich gemacht.
Oliver Rathkolb:
Die katholische Kirche und die politische Kultur der II. Republik
Oliver Rathkolb beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den historischen Grundlagen und den politischen Rahmenbedingungen für die künstlerische Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche in Österreich nach 1945. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach der Bedeutung des Katholizismus für die politische Kultur der 2. Republik und den damit verbundenen Orientierungs- und Wertemodellen. Zentrale Gesichtspunkte waren unter anderem die Rolle der ÖVP, das Mariazeller Manifest von 1952, der „Vereinskatholizismus“ sowie der Kampf um „christliche Volkskultur“ und gegen Schmutz und Schund.
Bärbel Lücke:
Das Wort, der Logos, Jesus, die Eucharistie und der Kannibalismus: Zu Elfriede Jelineks Internetroman "Neid. Privatroman."
Bärbel Lücke interpretierte in ihrem Vortrag das fünfte Kapitel von Elfriede Jelineks Internetroman „Neid““. Ausgehend von dem Zitat „Das Wort ist Fleisch geworden und wohnte mitten unter uns“ aus dem Johannesevangelium analysierte sie die Motive „Kannibalismus, „Auge“, die Wandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi bei der Eucharistie sowie die Begriffe „Logos“ und „Lumen“ und kam zu dem Schluss, dass es im fünften Kapitel von „Neid“ nicht um die Erzählung eines Plots, sondern um eine „Erzähltheorie als philosophische Erkenntnistheorie des Erzählens“ gehe. Parallel zum Vortrag fand ein mediales Begleitprogramm von Christiane Zintzen und Karl Petermichl statt. Die Zitate wurden von der Schauspielerin Johanna Mertinz gelesen.
Gespräch: Kunst und interreligiöser Dialog. Mit Seher çakır und Julian Schutting
Im Rahmen der Diskussion wurde unter anderem die Frage nach der Relevanz des Themas „Interreligiosität“ für die Kunst und den damit verbundenen Möglichkeiten und Herausforderungen aufgeworfen. Angesprochen wurde weiters die Lessingsche Ringparabel, die Suche nach Identität beim Schreiben in und über andere Kulturen, religiöse Klischees sowie das Verhältnis von Religion und Gewalt. Näher eingegangen wurde außerdem auf die Bedeutung von katholischen und muslimischen Riten und Symbolen für die literarische Arbeit von Seher çakır und Julian Schutting.
Johanna Mertinz liest aus Texten österreichischer Autorinnen
Es handelte sich hierbei um Auszüge aus den Texten „Die Klosterschule“ von Barbara Frischmuth, „Magdalena Sünderin“ von Lilian Faschinger sowie „Lust“ und „Die Kinder der Toten“ von Elfriede Jelinek.
Gespräch: Der feministische Blick. Mit Christa Gürtler, Erika Schuster, Johanna Schwanberg In der Diskussion wurden Themen über die Wirksamkeit der feministisch geprägten Kunst ebenso angeschnitten, wie die Frage, was „feministische Kunst“ überhaupt sei. Neben einer Bestandsaufnahme, sowohl der Literatur als auch der Bildenden Kunst, welche feministische Kritik an der Kirche vermittelt, wurde nach der Motivik und nach den künstlerischen Ausdrucksmitteln gefragt. Angriffe auf die Kirche seien, vielfach, auch Stellvertreter für alle patriarchalisch konstruierten Machtapparate. Weiters wurde das Fehlen der Kirche als Fördererin von Kunst beklagt, wenn auch auf einige Einzelinitiativen hingewiesen wurde. Auch in dieser Diskussion war die Antwort auf die Frage nach der Aktualität des Themas „katholische Kirche“ eine einhellige: Die Kirche habe, auf Grund ihres Bedeutungsverlustes, vielfach ihre Wichtigkeit als „Reibebaum“ (feministischer) KünstlerInnen – wie Johanna Schwanberg feststellte, könne man auch manches männliche Kunstschaffen durchaus auch als feministisch bezeichnen – verloren. Den Hintergrund der in katholischen Erziehungsanstalten sozialisierten Autorinnen, wie Barbara Frischmuth oder Elfriede Jelinek, gäbe es bei den heutigen Künstlerinnen kaum noch.
Anna Babka & & Meri Disoski & Susanne Hochreiter & Stefan Krammer:
Kuscheltiere. Liebet und vermehret Euch!
Textcollage zum Verhältnis von Kirche und nicht-heterosexuellen Lebensformen. Verarbeitet wurden unter anderem Texte von Josef Winkler, Werner Schwab, Judith Butler, Elfriede Jelinek, Andreas Okopenko, Karin Rick, Wilhelm Jensen und Marlen Schachinger.
Lisa-Frederike Danulat:
Read after Burning – Ein Testament
(Auftragsarbeit; szenische Lesung mit SchauspielerInnen des Wiener Volkstheaters)
Thomas Petutschnig:
Auf der Suche nach der verlorenen Religion. Christliche Gedanken in der österreichischen Literatur nach 1945
Thomas Petutschnig, Schüler von Wendelin Schmidt-Dengler, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den Themen „Glauben“ und „Religiosität“ in Werken der österreichischen Gegenwartsliteratur zwischen 1995 und 2008. Dabei wurden Elfriede Jelineks „Die Kinder der Toten“, „Silentium“ von Wolf Haas. „Kreuzigers Tod“ von Peter Oberdorfer, „Die Arbeit der Nacht“ von Thomas Glavinic und Michael Köhlmeiers „Abendland“ thematisiert.Petutschnig wies nach, dass die katholische Liturgie, welche Schmidt-Dengler als wichtigen Ausgangspunkt des Umgangs österreichischer AutorInnen mit der Sprache gesehen hatte, auf rein formaler Ebene in der aktuellsten Gegenwartsliteratur der letzten Jahre in Österreich kaum mehr eine Rolle spiele. Auch die Kritik an den katholischen Institutionen sei weniger ausgeprägt, was, so Petutschnig, einfach auf die Tatsache einer geringeren Relevanz der Institutionen für die Sozialisation der jüngeren Autorengeneration zurückzuführen sei. Allerdings, so Petutschnigs Analyse weiter, gäbe es nach wie vor eine große thematische Präsenz des Religiösen in der Literatur.
Evelyn Deutsch-Schreiner:
"procession" und "Aktion". Antimimetisches Theater als Widerstand gegen die als bedrohlich und unkünstlerisch empfundenen 1950er Jahre
Am Beispiel der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus setzte sich Evelyn Deutsch-Schreiner in ihrem Vortrag mit dem künstlerischen Widerstand gegen die katholisch geprägte Weltsicht der 1950er Jahre auseinander. Im Mittelpunkt standen dabei die szenischen Aktionen von Günther Brus und Hermann Nitsch (Prozessionen und Performances) und das damit verbundene Aufgreifen und Verfremden von kirchlichen Riten und der Ästhetik der Heiligen Messe.
Irene Suchy:
Bekenntnisse? – Österreichische Kompositionen und ihre impliziten Stellungnahmen zur katholischen Kirche
Irene Suchy untersuchte in ihrem Vortrag dieliturgischen Bezüge in ausgewählten Kompositionen (Messen, Requiems, Konfessionellen Chorwerken) von Otto M. Zykan, Bernd Richard Deutsch, Friedrich Cerha, Christoph Cech, Gerd Kühr, Herbert Lauermann, Kurt Rapf und Karl Schiske. Dabei konstatierte sie auch ein fehlendes Interesse der katholischen Kirche an der Förderung zeitgenössischer Mess-Kompositionen. Die Messen würden heute in den seltensten Fällen in Kirchen aufgeführt. Von der Rolle des Mäzens, welche die Kirche viele Jahrhunderte inne hatte, sei sie heute weit entfernt. Im Anschluss wurden mehrere musikalische Beispiele in Form eines Konzertsdes Vokal Ensemble Chiaro Scuro unter der Leitung von Elfriede Moschitz präsentiert.
Wieland Schmied:
Die Ausnahme als Regel. Konflikt und Chance – zum Verhältnis von Kunst und Kirche in Österreich nach 1945
Wieland Schmied skizzierte in seinem Vortrag zunächst dieBedeutung Otto Mauers als Förderer und Interpret der zeitgenössischen Kunst in Österreich nach 1945 und seine Entwicklung zum „Anwalt der Avantgarde“. Im Zusammenhang mit kirchlichen Auftragswerken thematisierte er die künstlerische Umgestaltung des „Weichselbaumerhofs“ zur Kirche, Fritz Wotrubas Kirche „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ in Wien-Mauer, Max Weilers Fresken in der Innsbrucker Theresienkirche und Herbert Boeckls Gestaltung der Engelskapelle im steirischen Stift Seckau. Des Weiteren widmete sich Wieland Schmied am Beispiel von Alfred Hrdlickas Radierung „Leonardos Abendmahl“ und Arnulf Rainers Übermalungen der Frage, wie österreichische Künstler Texten aus der Bibel begegnet sind und auf diese reagiert haben?
Karlheinz Essl:
Zeitgenössische Kunst und Spiritualität
Karlheinz Essl führte durch die eigens für das Symposium zusammengestellte Ausstellung „Kunst und Spiritualität“ im Depot des Museums. Ausgestellt waren Werke von Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Bettina Rheims und Damien Hirst.
Gespräch: Fleisch und Blut. Mit Hermann Nitsch, Gustav Schörghofer, Manfred Wagner
Im Rahmen des Gesprächs wurde zunächst die Bedeutung des Fleisches und der „Fleischwerdung des Wortes“ für die katholische Religion und die künstlerischen Arbeiten Hermann Nitschs diskutiert. Weiters wurden die Konnotationsmöglichkeiten des Blutes, das Orgiastische, Dionysische und Erotische in Nitschs Werk, die Ursprünge der Kunst/Ästhetik im Kultischen, der Opfergedanke und seine Arbeit mit Symbolen der katholischen Kirche (Monstranz, Kelch) angesprochen. Nitsch betonte dabei insbesondere sein Interesse an ästhetisch-formalen Aspekten der Kulte und den zentralen Stellenwert der Sinnlichkeit für sein künstlerisches Schaffen.
Thomas Ballhausen:
Im Auftrag des Herrn? Zur filmischen Darstellung des Katholizismus im neueren österreichischen Spielfilm
Im Mittelpunkt dieses Vortrags stand eineAnalyse kirchlicher Machtstrukturen im österreichischen Film nach 1945. Als Beispiele werden die Filme „Die Glocke ruft“ (1960, Regie: Franz Antel),„Der Fall Jägerstätter“ (1971, Regie: Axel Corti), „Jesus von Ottakring (1976, Regie: Wilhelm Pellert), „Epsteins Nacht“ (2002, Regie: Urs Egger) und„Silentium“ (2004, Regie: Wolfgang Murnberger) herangezogen.
Stefanie Kaplan:
"die stellvertreter gottes auf erden". Literarische Kritik an der heiligen Herrschaft
Der Vortrag widmete sich der Fragestellung, mit Hilfe welcher Machtinstrumente und Methoden die katholische Kirche und ihre Stellvertreter Einfluss auf das Leben und Handeln der Gläubigen nehmen. Unter diesem Blickwinkel wurde die literarische Thematisierung des Bußsakraments anhand von Lilian Faschingers „Magadalena Sünderin“ (1995), Werner Koflers „guggile. vom bravsein und vom schweinigeln“ (1975) und Josef Winklers „Friedhof der bitteren Orangen“ (1990) untersucht. Dabei wurde deutlich, dass die Sündigkeit des Menschen vor allem in Zusammenhang mit der strengen Morallehre der katholischen Kirche eine wesentliche Voraussetzung der kirchlichen Machtausübung darstellt.
Evelyne Polt-Heinzl:
Die Kirche im Dorf lassen? "Strukturale Muster" des Alltags
In ihrem Vortrag untersuchte Evelyne Polt-Heinzl die literarische Darstellung von Kirchengebäuden und deren Funktion als Repräsentanz kirchlicher Macht. Das Spektrum der behandelten Texte erstreckte sich von Marie v. Ebner-Eschenbachs Roman „Lotti, die Uhrmacherin“ über Alfred Kubins „Die andere Seite“ und Gert Jonkes „Geometrischer Heimatroman“ bis hin zu Franz Innerhofers „Schöne Tage“ und den Werken Josef Winklers.
Lesung Josef Winkler:
Die an den Wolken kratzen, brauchen keine Schutzengel Josef Winkler im Gespräch mit Evelyne Polt-Heinzl
Josef Winkler las aus den Texten „Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot“, „Friedhof der bitteren Orangen“ und seiner Rede zum Büchner-Preis 2008. Im Anschluss daran sprach er mit Evelyne Polt-Heinzl über seine biographischen Bezüge zur katholischen Kirche und deren Relevanz für sein literarisches Schaffen.
Adolf Holl:
Lästermäuler, Lästernamen. Die Sprache des Teufels
Adolf Holl analysierte in seinem Vortrag dasBegriffsfeld „Blasphemie“ mit spezieller Berücksichtigung der kulturhistorischen und strafrechtlichen Situation in Österreich. Angesprochen wurden weiters auch die Motive „Teufelsglaube“ (unter besonderer Bezugnahme auf die Thesen Ernst Blochs), „Ketzergesinnung“, „Schadenzauber“ und deren mentalitätsgeschichtliche Entwicklung. Als Beispiele für den Umgang mit als blasphemisch empfundenen Werken bzw. Äußerungen wurden ein Auftritt Helmut Qualtingers sowie ein von Holl in der Ö1-Sendung „Gedanken für den Tag“ zitierter anonymen Brief, in dem der Wunsch nach Geschlechtsverkehr mit der Jungfrau und Gottesmutter Maria geäußert wurde und die darauffolgenden Reaktionen von kirchlicher und juristischer Seite angeführt. Alles in allem bezeichnete Holl jedoch die blasphemischen Vorkommnisse der letzten Jahrzehnte in Österreich als vergleichsweise eher „dünnen Kaffee“.
Gerhard Scheit:
"Kirchenmaler ohne Kirche" Der Skandal als demokratisiertes Barocktheater
Gerhard Scheit untersuchte in seinem Vortrag das Spannungsfeld von Skandal und Demokratie. Die Begrifflichkeiten „Gnosis“ und „Opferkult“, die Scheit ins Zentrum seiner Überlegungen stellt, werden am Beispiel von Lotte Ingrischs und Gottfried von EinemsMysterienoper „Jesu Hochzeit“ und Hermann Nitschs Orgien und Mysterientheater näher erläutert.
Gespräch: Kunst als Überschreitung. Mit Cornelius Hell, Helmut Krätzl, Franz Schuh
In der Diskussion wurde zunächst auf die Frage eingegangen, inwieweit Kunst die Grenzen des Realen/Profanen zu überschreiten vermag. Im Zuge dessen wurden auch die Aufgaben der Kunst in der Vermittlung von Glaubensinhalten und die Konflikte zwischen Kunst und Religion thematisiert. Im Zusammenhang mit Letzterem standen etwa folgende Fragen im Mittelpunkt der Betrachtung: Inwieweit darf Kunst die Grenzen, die vom Glauben oder der Kirche gesetzt wurden, überschreiten? Wie definiert Kirche Blasphemie? In welcher Form soll sich die Kirche in solchen Fällen äußern? Als Beispiele wurden unter anderem die Äußerungen kirchlicher Repräsentanten zu Gerhard Haderers Karikaturen und die Entfernung von Hrdlickas Radierung „Leonardos Abendmahl“ aus dem Dommuseum angesprochen, wobei jegliche Formen richterlicher Zensur und Verbote (wie etwa von Herbert Achternbuschs Film „Das Gespenst“) bei den an der Diskussion Beteiligten auf Ablehnung stießen. In Bezug auf die Texte Elfriede Jelineks kamen auch Überlegungen zur Blasphemie als Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie zur Sprache.
Aktionsradius Wien / Februar 2008: K O I D = W O A M
____________________________________________________________________________ Aktionsradius Wien / Februar 2008:
Eine Kooperation von Aktionsradius Wien, Kulturverein Narrendattel und der Wienbibliothek im Rathaus
„wieder haben unberechenbare anarchisten das wienerlied besetzt wie ein staubiges haus, und hinter den blinden scherben der alten fenster wachsen – heimlich? ohne lärm jedenfalls – frische, kräftige triebe am alten stock. kennen wir das wienerlied?”, fragt Walther Soyka. koid=woam, ein Projekt zur nachhaltiger Revitalisierung des Wienerlieds, steht für die Dialektik zwischen Anarchie und Gmiadlichkeit, zwischen Bewahrung und Destruktion, zwischen altem Stock und jungem Trieb. koid=woam steht auch für die wechselnden Gefühlslagen, die das Wienerlied transportiert, von Wödvadruss bis Duliöö, vielleicht mit einer leichten Neigung zu ersterem. koid=woam wurde 2008 ins Leben gerufen und ist Resultat der Vernetzung von drei Akteuren der tätigen Liebe zum Wienerlied: Aktionsradius Wien, Kulturverein Narrendattel sowie Wienbibliothek im Rathaus.
Dienstag, 10. Februar SLAVKO LECHNER & OTTO NINIC | Wiener Mischung
Wenn Otto Lechner, einer der genialsten Akkordeonisten des Landes, und Slavko Ninic, als Gründer der Wiener Tschuschenkapelle der Urvater des Wiener Langzeit-Balkanbooms, ihre Vornamen vertauschen, erwartet das Publikum zurecht eine besondere Symbiose. Die beiden Spitzenpolitiker der AugartenStadt brechen für diese einmalige Gemeinschafts-performance mit ihren jeweiligen Herkünften, besser gesagt: Sie ignorieren diese ned amoi. Otto Lechner zeigt sich als Balkanmusiker, während Slavko Ninic seine Favourites unter den Wienerliedern zum Besten gibt. Die beiden sind überzeugt, dass sie gemeinsam für das wienerischte Programm der koid=woam-Serie sorgen. Weil warum? Seit es Jugoslawien nicht mehr gibt, gilt bekanntlich Wien als die größte jugoslawische Stadt. www.ottolechner.at, www.tschuschenkapelle.at
-------------------------------------------------------------------------------- Montag, 16. Februar LIEBLICH DERBES WIEN | Agnes Palmisano / Helmut Stippich / Peter Havlicek
Agnes Palmisano beherrscht die Wiener Note in all ihrer Vielfalt: schwindelnd hoch bis rauchig tief, süß und lieblich bis bodenständig und derb. Mit ihrer Stimme, die von Sopran bis Alt alle Farben und Facetten spielt, ihren glucksenden Wiener Dudlern (Wiener Koloraturjodler), ihrer pointierten Vortragskunst und natürlichen Erscheinung begeistert(e) sie mittlerweile ein Publikum zwischen Südamerika, Europa und Asien. Gemeinsam mit Helmut Stippich am Akkordeon und Peter Havlicek an der Kontragitarre rührt sie kräftig im Schmelztiegel Wien um und verkostet 200 Jahre "Wiener Musiktraditionen". Die Zutaten? Alte wie junge Volks- und Kunstmusik in ausgewogenem Verhältnis, koloraturdurchzogene Jodler und einige schräge Harmonien undefinierter Herkunft. www.agnes-palmisano.at
-------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 17. Februar SCHREAMSERT & ENTRISCH | Jella Jost spielt Franzobel und sich selbst
Feinfühlig, hingebungsvoll und typisch untypisch. In keine Lade einzuordnen ist die besonders starke Kraft und Interpretationsfähigkeit der Sängerin, Musikerin, Autorin. Sie versteht es mit dem Publikum zu spielen und es zu führen, es mit ihrem speziellen Charme und Witz zu verführen und – bedingungslos mitzureißen in die Fluten... Jella Jost spielte, mit Unterbrechung, von 2002-2007 am Schauspielhaus in “Der Familientisch” (David Maayan/Israel) und “Macbeth” (Barry Kosky). Aus der Liste der Engagements: Festwochen, Theater der Jugend, Dschungel Wien, Akkordeonfestival ... Im Oktober 2008 brachte sie ihre erste große Produktion im Semperdepot heraus: GADSCHE - ROMA, ein Musikprojekt mit SchülerInnen und KünstlerInnen der Volksgruppe der Roma. Vocals & Akkordeon: Jella Jost. www.jella.at
-------------------------------------------------------------------------------- Montag, 23. Februar MIKSCH & MOLDEN | Das Dialektgipfeltreffen
Rosenmontagsüberraschung. Der im Waldviertel lebende Gitarrist und Liedermacher Alex Miksch zählt für den Programmgestalter Robert Sommer zu den Entdeckungen des Jahres 2008. Ein ähnliches Aha-Erlebnis muss auch Ernst Molden gehabt haben, als er den Miksch zum ersten Mal sah und hörte. Niemand hat schönere Dialektlieder als er, schwärmte Molden in einem Falter-Artikel. Ende November kam es in der Bunkerei zu einem ersten “Konsens” der beiden auf der Bühne. Die zwei miteinander gesungenen Lieder schlugen wie ein Versprechen ein: Dieser ostösterreichische Groove wird demnächst einen Abend füllen. Und es geschehe: Der Wiener Molden und der Waldviertler Miksch machen glauben, dass der Blues irgendwo auf der Horner Bundesstraße erfunden worden ist, was immerhin um ein vielfaches plausibler klingt als das Märchen vom finnischen Ursprung des Tango.
-------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 24. Februar ALLE ACHTZIG | Die Lange Nacht des Kollegium Kalksburg
Faschingdienstagsüberraschung. Die Kultivierung der Unberechenbarkeit , beim Trio Ditsch, Skrepek und Wizlsperger ein Kriterium seines Kultstatus, kann zur Verwahrlosung der Kundenbindungsstrategien führen. Etwa dann, wenn das Publikum in einem abendfüllenden Programm 20 Lieder erwartet, jedoch nicht einmal die Hälfte davon zu hören kriegt, weil die Improvisationslust der Drei die Zwischenmoderationen zum Haupt-Act umdefiniert und in die Länge zieht; so geschehen beim traditionellen Jahresabschlusskonzert am Gaußplatz. Man kann also nicht wirklich voraussagen, wie lange diese Nacht dauern wird, bis die als Kollegium Kalksburg bekannten drei Dadaisten des Wienerlieds alle achtzig Lieder, die seit ihrer Gründung das Gesamtrepertoire darstellen, bewältigt haben werden. Der Mut zu diesem einzigartigen enzyklopädischen Unternehmen, zu einem Ja zur Totalität jenseits jedes Gedankens an eine Eintragung in das Buch der Spießerrekorde, ist zu würdigen. Auch wenn der Veranstalter im Unklaren bleibt, wann das Aschermittwochfrühstück beginnt, das nach dem achtzigsten Stück vorgesehen ist.
-------------------------------------------------------------------------------- bis Dienstag, 24. Februar SCHWARZES GOLD | Fotoausstellung. Wenzel Müllers Hommage an Wiens letzte Kohlezusteller
An einem Winterabend um einen wummernden Ofen sitzen, das gilt als Inbegriff der Gemütlichkeit. Weniger gemütlich ist die Zustellung durch eisige Kälte. Doch die Kohlezusteller können sich trösten: Die Arbeit ist saisonal. Im Frühling, wenn es wärmer wird, fängt die Pause an, sprich: die Arbeitslose, die bis Herbst dauert. Ein Ende der Plackerei ist also jedes Mal abzusehen, was auch etwas Erwärmendes hätte. Hätte – wenn nicht der Herbst dieser Branche angebrochen wäre. Im Wiener Branchentelefonbuch scheinen unter der Rubrik ”Kohlen, Koks und Brennholz / Handel” oft Betriebe auf, die es in Wirklichkeit nicht mehr gibt. Wenzel Müller, Journalist und Fotograf, dokumentierte die Unverdrossenen, die – mit Stichtag November 06 – noch im Kohlegeschäft tätig waren.
Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt: 10 Euro | Ort: Aktionsradius Wien, 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: www.aktionsradius.at, Tel. 332 26 94 | Ausstellungszeiten: bis Dienstag, 24. Februar, mo-do, von 10 bis 16 Uhr
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WIENERLIED-UND? Das etwas andere Wienerlied in der Wienbibliothek
Die Wienbibliothek im Rathaus lädt auch 2009 wieder in die “Loos-Räume” der Musiksammlung – zur spannungsreichen Begegnung von Wienerlied und Weltmusik, zur musikalischen Verschmelzung von Tradition und Gegenwart sowie zur Konfrontation mit vielschichtigen Kulturen und Kunstformen. Die umfangreiche Wienerlied-Sammlung der Wienbibliothek kommt im Rahmen der Reihe koid=woam zu Wort, wird hörbar und verbindet die unterschiedlichsten Interpreten. Die Termine 2009 – jeweils Mittwoch um 18.00 Uhr: 15. April, 13. Mai, 14. Oktober, 25. November 2009
______________________________________________________________________________ Bewerbung zum Österreichischen Kommunikationspreis 2009 vom 27.01. - 30.03.2009 http://www.oeapg.at
Der Österreichische Kommunikationspreis 2009 der Österreichischen Akademie für Präventivmedizin und Gesundheitskommunikation (ÖAPG) wird heuer erstmals am 23. April 2009 für innovative & vorbildliche Gesundheitskommunikation im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung in Österreich vergeben. Den Ehrenschutz übernimmt Herr BM Alois Stöger im Namen des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend. Um diesen begehrten Preis können sich Einzelpersonen genauso wie Verbände, Vereine und Institutionen bewerben. Es können Aufklärungs-, Informations- und Motivationskampagnen oder Projekte, die maßgeblich zur Prävention & Gesundheitsförderung beigetragen haben, eingereicht werden. Vorraussetzung ist das Kriterium der Praxisnähe und der Alltagsrelevanz sowie der erfolgreichen Evaluierung. Die Einreichfrist endet am 30. März 2009. Der Österreichische Kommunikationspreis 2009 wird in den Auszeichnungen gold, silber & bronze vergeben und ist mit insgesamt 3.000,- Euro dotiert. Die detaillierten Unterlagen zur Einreichung zum Österreichischen Kommunikationspreis 2009 können unter http://www.oeapg.at/ downgeloaded werden. Dort werden alle BewerberInnen über die Voraussetzungen zur Teilnahme informiert.
------------------------------------------------------------------------- Wiener Vorlesungen - das Dialogforum der Stadt Wien -------------------------------------------------------------------------
______________________________________________________________________ Eröffnung des 2. Literaturwettbewerbs Wartholz durch Bundesministerin Claudia Schmied
Gestern Abend ist der 2. Literaturwettbewerb Wartholz in Reichenau an der Rax offiziell eröffnet worden. „Die Verbindung zwischen persönlichem Engagement und Kultur schätze ich besonders an der Familie Blazek und ihrem Wettbewerb“ so Bundesministerin Claudia Schmied bei der Eröffnung. Landesrätin Petra Bohuslav und Bürgermeister Hans Ledolter dankten Michaela und Christian Blazek dafür, dass sie einer so traditionsreichen Stätte durch ihre Veranstaltungen wieder zu neuem Glanz verholfen haben.
In den nächsten beiden Tagen werden 16 Autorinnen und Autoren ihre Texte vortragen. Im Anschluss an jede Lesung wird die Jury (Meike Feßmann, Bernhard Fetz, Katja Gasser, Hubert Winkels) mit Publikumsbeteiligung über die Beiträge diskutieren. Die diesjährigen Preisträger werden am 21.02.2009 um 11.00 Uhr öffentlich bekanntgegeben. www.schloss-wartholz.at
Foto anbei: Christian und Michaela Blazek, Landesrätin Petra Bohuslav, Bundesministerin Claudia Schmied, Bürgermeister Hans Ledolter
Die Teilnehmer Folgende Autoren werden beim 2. Literaturwettbewerb Wartholz lesen: Daniel Oliver Bachmann (D), Ingrid Gorr (D), Constantin Göffert (A), Michaela Falkner (A), Marcus Hammerschmitt (D), Andrea Heuser (D), Katharina Joanowitsch (D), Henriette Langer (D), Marcus Neuert (D), Alexander Peer (A), Othmar Plöckinger (A), Eva Roman (D), Christian Schloyer (D), Lisa Spalt (A), Michael Stavaric (A), Rita Tiemann (D).
Die Preise Neben dem Literaturpreis Wartholz (Euro 10.000) und einem Preis von Euro 4000 (gestiftet von Blazek Garten) werden außerdem ein zweimonatiges Stipendium in Reichenau a. d. Rax (gestiftet von der Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien), ein Publikumspreis (Euro 2.000, gestiftet von Künstler für Künstler) und ein Newcomerpreis (Veröffentlichung eines Textes beim Arovell-Verlag) vergeben. Alle 16 Texte werden in Buchform veröffentlicht und sind ab dem Wettbewerb erhältlich.
Die Jury Die Jury setzt sich 2009 zusammen aus: Katja Gasser (ORF Fernsehen), Meike Feßmann (freie Kritikerin, u. a. für Süddeutsche Zeitung), Bernhard Fetz (freier Kritiker) und Hubert Winkels (Deutschlandfunk).
Der Wettbewerb Namhafte Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts kamen regelmäßig in die Gegend um Semmering und Rax, um sich inspirieren zu lassen. Der Literaturwettbewerb Wartholz der Schlossgärtnerei Wartholz in Reichenau an der Rax knüpft an diese Tradition an und hat sich als Bestandteil des literarischen wie kulturellen Lebens der Region etabliert.
Der Literaturwettbewerb bildet jedoch nicht nur eine symbolische Verbindung zur literarischen Tradition der Umgebung: Die Mitglieder der Vorjury, die gemeinsam mit der Jury die Texte auswählen, stammen aus Reichenau und Umgebung. Ein Preis des Wettbewerbs – das zweimonatige Werkstipendium – holt die Autoren nach Wartholz zurück. Außerdem bietet der regelmäßig stattfindende Literatursalon Autoren ganzjährig einen Rahmen, ihre Texte zu präsentieren, und schafft so Kontinuität.
Auch beim Wettbewerb stehen Autoren und ihre Texte im Zentrum. Teilnahmebedingung ist eine unselbstständige Veröffentlichung. Jedoch ist keine Empfehlung für eine Teilnahme entscheidend, alle Einreichungen werden anonym geprüft. So verspricht der Wettbewerb jedes Jahr literarische Entdeckungen, die in Buchform nachzulesen sind.
Die Gastgeber Michaela und Christian Blazek von der Schlossgärtnerei Wartholz wollen den Autoren und Besuchern einen Ort des Austausches bieten, an dem langfristige Kontakte geknüpft werden. „Wir können nur Räume zur Verfügung stellen, in denen sich die unterschiedlichsten Charaktere präsentieren, um ihre Vielseitigkeit zu zeigen. Dass unser Konzept funktioniert, hat sich gezeigt: Autoren und Besucher kommen gerne wieder!“ Dem Anliegen entsprechend ist der Literaturwettbewerb auch zu 85 Prozent von der Schlossgärtnerei Wartholz selbst finanziert. Der Rest wird getragen von der Niederösterreichischen Landesregierung und der Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien.
Kooperationspartner, Förderer und Sponsoren: Niederösterreichische Landesregierung, Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien, Marktgemeinde Reichenau an der Rax, Der Standard, Volltext, Künstler für Künstler (in diesem Jahr Erwin Steinhauer, Jost Strnat und Hermann Beil) _________________________________________________________________
KUNSTimDIALOG - Diskursreihe im Rahmen der Theaterproduktion
_____________________________________________________________ KUNSTimDIALOG - Diskursreihe im Rahmen der Theaterproduktion
asyl mondays: NO JUSTICE NO PEACE! KuratorInnen: Eva Brenner (A/USA), Peter Kreisky (A) Moderator: Radovan Grahovac (HR) Mo., 2. März 2009, 19 Uhr / Gespräch 2
ZOOM NAHER OSTEN 2, - WIE PREKÄR IST DIE SITUATION IN ISRAEL-PALÄSTINA? Gespräch mit jenen, die für Frieden eintreten und für Alternativen sorgen.
Kurator: Peter Kreisky (Sozialökonom, ehem. Mitarbeiter der AK Wien), Moderation: Radovan Grahovac
TeilnehmerInnen: John Bunzl (Historiker mit Schwerpunkt Naher Osten), Thomas Schmidinger (Politikwissenschaftler, Schwerpunkt Naher Osten), Michael Ingber (Judaist, ehem. Offizier der Israelischen Armee, Mitarbeiter der Abwehr, aktiv in Friedensinitiativen), Palästinensische VertreterInnen.
Anschließend: Jam-Fusion mit Liedern von Schäfer und Liedermacher Hans Breuer(www.hansbreuer.com) "Jiddisch? Muslimisch? Orientalisch!"
Fotos, Infos und weitere Aktionen finden Sie im beiliegenden Programm sowie unter www.experimentaltheater.com
Aktionsradius Wien / März 2009: la bibliotheca total Eine Hommage an das Buch, das Schreiben und die Literatur
Ein Traum: Die Stadt Wien bringt den Slogan "Wien muss Alexandria werden!" heraus. Sie will die ptolemäische Politik der Protektion des Buches und der Beendigung der Bücherscheu in die Gegenwart übertragen. Was müssten Bürgermeister und Kulturstadtrat tun, um Ptolemäus zu gleichen? Ägyptens König befahl, dass jedes Buch, das sich auf den Schiffen befand, die im Hafen von Alexandria eintrafen, beschlagnahmt und kopiert werden sollte. Da die Schiffe aus allen Winkeln der damals bekannten Welt kamen, Alexandria war ja sozusagen die Welthauptstadt, hatte die legendäre Bibliothek von Alexandria das Monopol in Sachen Wissensanhäufung. Was müsste eine heutige Regierung unternehmen, um das Buch so zu würdigen, wie das unter Ptolemäus geschah!? Übrigens: die einzige Buchhandlung der Alt-Brigittenau - am Wallensteinplatz - wurde Ende Jänner geschlossen. Platz für ein Wettcafé oder für ein Sonnenstudio...
-------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 3. März LITERATUR IM OBJEKTIV FOTOS VON WLADIMIR FRIED. AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG Wladimir (Wowa) Fried wurde zwei Wochen nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion (7.7.1941) in Moskau als Kind jüdisch-kommunistischer Emigranten aus Wien (Mutter) und Budapest (Vater) geboren. Die Familie wurde nach Sibirien evakuiert. Mit der Mutter kehrte Wladimir 1947 nach Wien zurück. 25 Jahre war er in der Industrie tätig. Als regelmäßiger Besucher des Kammermusikfestes von Gidon Kremer in Lockenhaus begann er mit dem Fotografieren von Menschen. Seit drei Jahren ist Fried Fotodokumentarist der Veranstaltungen der Theodor Kramer Gesellschaft. Zu den ausgestellten LiteratInnen-Porträts ein Kommentar von Konstantin Kaiser. Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt frei Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at
Montag, 9. März BLOOMSDAY 2010 WIR ERFINDEN EINEN FEIERTAG Weil James Joyce´ Roman "Ulysses" am 16. Juni spielt und Bloom der Name der Hauptfigur ist, wird an diesem Datum weltweit der "Bloomsday" gefeiert. Als Circus der Situationen, als Hommage an James Joyce und an die Avantgarde überhaupt. Öffentliches Plenum zur Vorbereitung der Einführung des bedeutendsten Feiertages der AugartenStadt und seiner Ausstrahlung auf ganz Wien & darüber hinaus. Eingeladen sind alle Freundinnen und Freunde Dublins, alle Fans von Leopold und Molly Bloom, alle LiebhaberInnen nichttrivialer Literatur, alle SympathisantInnen der Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms, alle StreiterInnen für die Freiheit der Kunst. Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt frei Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at
-------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 10. März TRIBUNAL ZUR SOZIALEN LAGE DER AUTORiNNEN "Was haben Künstler und Sandler gemeinsam?" titelte die Sandlerzeitung Augustin. Vier von zehn SchriftstellerInnen erfreuen sich eines Monatsgehalts, der nicht einmal die offizielle Arnutsgrenze erreicht. Ganz zu schweigen von den Einkünften aus künstlerischer Arbeit. Ein Tribunal gegen die Kulturfeindlichkeit in Form einer Podiumsdiskussion mit Gerard Ruiss, Obmann der IG Autorinnen und Autoren, Katharina Thiwald, Daniela Schmeiser, Antonio Fian und Alma Hadzibeganovic (angefragt). Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt frei Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at
-------------------------------------------------------------------------------- Donnerstag, 12. März LESEN AUF DER ENTERPRISE EIN AUDIOVISUELLER AUSFLUG INS FIKTIVE Von Batgirl bis zum Roboter-Bibliothekar, von den Jedi-Archiven bis zur USS Enterprise Library, von der Stadt der träumenden Bücher bis zur zerebralen Bibliothek - ein audiovisueller Ausflug zu utopischen Bibliotheken und phantastischen BibliothekarInnen von Monika Bargmann und Robert Buchschwenter. Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt frei Ort: Wienbibliothek im Rathaus | 1010 Wien, Eingang Lichtenfelsgasse 2, Stiege 6 (Lift), 1. Stock / Lesesaal Infos: Tel. 4000-849 26, www.wienbibliothek.at Bildnachweis: Quelle: Amazing Stories, Heft Mai 1931. Illustration zu "The cerebral library" von David H. Keller
-------------------------------------------------------------------------------- Freitag, 13. März ZIMMER FREI FÜHRUNG DURCH DIE WOHNUNG VON MARIANNE FRITZ Die Wohnung der im Oktober 2007 im Alter von 58 Jahren verstorbenen Ausnahmeliteratin Marianne Fritz ist zum ersten Mal einer interessierten Gruppe zugänglich. Gastgeber Otto Dünser, Fritz´ Lebensgefährte, wird dabei einige der Rätsel der Prinzipien der Ordnung der privaten Bibliothek lösen; er öffnet Schachteln, die Unveröffentlichtes enthalten (was spontan vorgetragen werden kann) und spielt Kassetten mit Fritz-O-Ton ab. Der Literaturwissenschafter Klaus Kastberger führt in die Textgelände der Romane "Naturgemäß" I und II ein. Das 10.000-seitige Werk übertrifft quantitativ den lange Zeit als unübertreffbar beschriebenen Monumentalroman "Dessen Sprache du nicht verstehst" (3.392 Seiten, geschrieben in nur vier Jahren). Beginn: 16.30 Uhr (Ende ca. 19.00 Uhr), Teilnehmerbeitrag: 5 Euro Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich unter Tel. 332 26 94 Infos: Tel. 332 26 94
Dienstag, 17. März TRIVIAL RECYCLING AGNES HEGINGER / GEORG BREINSCHMID Jede Literatur ist vertonbar, selbst Schundliteratur. Kontrabassist Georg Breinschmid und die Sängerin Agnes Heginger - ein Duo-Format, das für geistreiche emotionale Direktheit und lustvolle Spontaneität steht - beweisen es. Im Programm finden sich u.a. Breinschmids unwiderstehliche Schnellpolkas, die als Startrampe für grandiose Spontan-Recyclings literarisch wertvoller Serienkrimis (unter peitschenartigen Titeln wie "Stirb, Verräter" oder "Heiße Schätze, kalte Killer") dienen, in deren Rahmen die Vokalistin die skripturale Vorlage lustvoll zerpflückt.
-------------------------------------------------------------------------------- Freitag, 20. März GEZEICHNETE WELTLITERATUR MAGDALENA STEINERS "MANN OHNE EIGENSCHAFTEN"-COMICS. AUSTELLUNGSERÖFFNUNG Die Künstlerin Magdalena Steiner startete im Sommer 2007 mit der Wiener Straßenzeitung Augustin ein gewagtes Experiment. Ab der Ausgabe 195 entfaltet sich auf der Rückseite Robert Musils Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" in Comic-Form (aktuelle Ausgabe: Nr. 248). Im 14-Tages-Rhythmus illustriert die Künstlerin ausgewählte Passagen aus dem Jahrhundertroman. Vor der Ausstellungseröffnung führt Walter Famler durch die Galerie der Literaturzeitschriften. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung: Präsentation der Ausgabe 3 (Schwerpunkt: Marianne Fritz) der Text- und Miszellensammlung "101". Die Auflage beträgt 101 Exemplare, viermal im Jahr. Während 1 Exemplar in den Literaturbetrieb geschleust wird (in Form einer Postsendung an die Galerie der Literaturzeitschriften), kursieren die restlichen 100 Stück im Freundes- und Bekanntenkreis der 101-MacherInnen, das sind Martina Handler, Fanny Kaplan und Robert Sommer. Fete mit Lesungen und Wuchtel-Präsentation. Beginn: 18.00 Uhr Führung Literaturzeitschriften, 19.00 Uhr Ausstellungseröffnung, 20.00 Präsentation "101", Ausgabe 3. Ort: Literarisches Quartier/Alte Schmiede | 1010 Wien, Schönlaterngasse 9 Infos: Tel. 332 26 94, www.aktionsradius.at, www.alte-schmiede.at
-------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 24. März ANSTIFTUNGEN ZUR WIEDERENTDECKUNG VON KARL KRAUS BUCHPRÄSENTATION MIT MUSIK Die Wiener Straßenzeitung Augustin überstand die Zumutungen des Mozartjahres, indem sie das Jahr 2006 zum Karl Kraus-Jahr erklärte. Richard Schuberths (fast) unendliche Serie zu seinem Lieblings-Intellektuellen ist seit kurzem kompakt in Buchform zu genießen. Die "30 Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus" (Verlag Turia & Kant) beginnen mit dem Thema Sprache. Es folgen Abhandlungen über Kraus und die Frauen, Kraus und der Witz, Kraus und Nestroy, Kraus und die Justiz, Kraus und die Sexualität, Kraus und der Sozialismus, Kraus und der Austrofaschismus, Kraus und Hitler, Kraus und die Juden u.v.m. Der Autor liest aus dem Buch, dazu klassische Live Musik mit Jelena Poprzan & Rina Kaçinari. Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt: 7 Euro Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at
-------------------------------------------------------------------------------- Freitag, 27. März STADTFLANERIE VOM A.PUNKT BIS ZUR BIBLIOTHEK VON UNTEN Die Stationen dieses von Martina Handler konzipierten Umherschweifens in einem Grätzl des Buches: Zuerst die Buchhandlung a.punkt in der Fischerstiege, in der Brigitte Salanda auch über die Zeit erzählt, in der sie als "legendäre" Brigitte Hermann die Bücherregale der 68-er füllte; dann der Mandelbaum Verlag in der Wipplingerstraße 23, wo die FlaneurInnen mit Verlagschef Michael Baiculescu über die Situation des Buchmarktes debattieren können; schließlich an derselben Adresse die ehemalige Volxbibliothek, die sich nun "Bibliothek von unten" nennt. Wiener Paradox: größte Auswahl anarchistischer Literatur in zentraler City-Lage. Beginn: 16.30 Uhr (Ende ca. 19.00 Uhr), Teilnehmerbeitrag: 5 Euro Treffpunkt: vor a.punkt (Buchhandlung Brigitte Salandas) | 1010 Wien, Fischerstiege 1-7 Infos: Tel. 332 26 94
-------------------------------------------------------------------------------- Sonntag, 29. März DAS PHILOSOPHISCHE CAFÉ ANREGENDSTES SONNTAGSFRÜHSTÜCK Dr. Josef Rhemann, Professor für Philosophie an der Universität Wien, lädt Interessierte zu einem philosophischen Sonntag Vormittag. Er übernimmt die Moderation der Diskussion, die Themen werden aber frei vom Publikum gewählt. Zeit: 10.00 - 13.00 Uhr; Eintritt frei Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at
-------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 31. März DIE ABGELEHNTEN DEBATTE ZUM VERLAG-AUTOR-DILEMMA Aus dem LektorInnen-Dilemma heraus (nämlich zwischen AutorInnen und Verlag zerrieben zu werden) entstand die Anthologie "Unverlangt eingesandt", eine Sammlung von Manuskripten, die "nicht dem Verlagsprogramm entsprechen". Dieses Projekt des Europa Verlags - eine Initiative der damaligen Lektorin Karin Jahn - sollten andere Verlage kopieren! Der Auftakt zur Debatte über abgelehnte Manuskripte: Viktor Halb bringt die 30-min-Kurzversion seines Solo-Stücks "Die Geistabweiser", die theatralische Fassung seiner Erzählung "Wie ich versuchte, einen Verlag für mein Buch ,Der Philosoph auf Reisen' zu finden". Anschließend Diskussion mit Gerald Grassl, Victor Halb, Julia Hinske (Lektorin Müller Verlag) und Karin Jahn. Moderation: Walter Famler (Literarisches Quartier/ Alte Schmiede; Literaturzeitschrift Wespennest). Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt frei Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11 Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at
-------------------------------------------------------------------------------- LITERATUR ANDERSWO Sonntag, 8. März Geschichtsfrühstück zum Internationalen Frauentag VILMA NEUWIRTH: "GLOCKENGASSE 29" Im Haus Glockengasse Nr. 29 lebten jüdische und christliche Kleingewerbetreibende und Arbeiter friedlich miteinander. Im März 1938 wurden aus Nachbarn schlagartig Verfolger und Verfolgte. Vilma Neuwirth überlebte die Schrecken und den Terror der NS-Herrschaft als Sternträgerin in ihrer Gasse. Empfehlung des Aktionsradius Wien. Beginn: 10.00 Uhr. Eintritt frei. Anmeldung erforderlich unter Tel. 276 47 36. Ort: Lhotzky Literaturbuffet | 1020 Wien, Rotensterngasse 2 Infos: Tel. 276 47 36, office@literaturbuffet.com, www.literaturbuffet.com
Literaturausschreiben: Trendy Travel to the Future
_____________________________________________________________________________ Positive Emotionen zum Unterwegssein in der Stadt
Sanfte Mobilität in Form diverser nachhaltiger Verkehrsarten (z.B. Zufußgehen, Radfahren, Bus- und Straßenbahnfahren) – welche Auswirkungen hat dies auf die spezielle Lebensqualität in der Stadt? Eine Frage, die nicht nur Verkehrsplanungsexperten beschäftigt, sondern auch Eingang in die Literatur finden kann. Gesucht werden daher Texte (Erzählungen, Kurzgeschichten, literarische Essays), die sich mit dem Thema auf provokante, romantische, spannende, überraschende, futuristische etc. Weise beschäftigen.
Die Bedingungen: nur 1 Text pro TeilnehmerIn, Umfang max. 5 Seiten (1 Seite ~ 35 Zeilen à 80 Zeichen); der Text muss unveröffentlicht sein.
Was ist zu tun: Schicken Sie uns Ihren Text bis 31. Mai 2009 per E-Mail zu, teilen Sie uns Ihre Daten (Name, Adresse, Tel.-Nr.) mit und legen Sie eine kurze Biografie – und eventuell Bibliografie – bei.
Einsendungen bitte an: trendy-travel@ad-literam.at
Eine Jury wird aus allen Einsendungen 2 PreisträgerInnen ermitteln. Die Preise sind wie folgt dotiert:
1. Preis: 1.000 Euro
2. Preis: 400 Euro
Eine Auswahl der eingesandten Texte wird in Buchform veröffentlicht, einen Text stellt Andreas Altmann (www.andreas-altmann.com) zur Verfügung. Die Prämierung der Siegertexte und die Präsentation des Buches finden am 10. September 2009 im Literaturhaus Graz statt.
Kontakt:
Mag. Stefan Schwar
Herbersteinstraße 71
A-8052 Graz
T +43 (0) 316/57 73 28
F +43 (0) 316/57 73 28-15
M +43 (0) 676/73 05 507
Der Workshop gibt einen praktischen Überblick über Fördermöglichkeiten der Europäischen Union, die von Jugendkulturinitiativen in Anspruch genommen werden können. Fokus sind jene Förderschienen, die keine Kooperation mit Partnern in anderen Europäischen Ländern verlangen. Der Workshop ist auch für Jugendliche geeignet, die noch über keine praktischen Projekterfahrungen verfügen. Eigene Projektideen können mit den ReferentInnen direkt vor Ort besprochen werden. Lokale und regionale EntscheidungsträgerInnen und Vertreter von Jugendorganisation sind ebenfalls Zielgruppe des Seminars. Sie können Jugendliche maßgeblich bei der erfolgreichen Antragstellung um EU-Mittel unterstützen. Ergänzend werden erfolgreiche Jugendkulturprojekte vorgestellt, die mithilfe von EU-Förderungen umgesetzt wurden.
Weitere Informationen bei der Kulturvernetzung NÖ unter der Nummer 02572/20250-13.
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Das FESTIVAL 4020 widmet sich vom 6. bis 9. Mai 2009 unter dem Titel SONG der "erzählenden Musik". Die Verbindung von Melodien und Sprachen, literarischen Texten mit Klängen steht im Focus. Der Bogen reicht von den Folk Songs Luciano Berios über zeitgenössische Annäherungen an das Kunstlied Franz Schuberts, von der filigranen Gesangskunst der italienischen Renaissance bis hin zur virtuos kreativen Anarchie der freien Vokalimprovisation.