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Und keine Hand.
Zeit, Mörderin, alterslose Performative Rauminstallation
nach zwei Texten von Heiner Müller
Eine Kooperation von SPACES Andreas Hutter, Wien
mit Troubleyn//Jan Fabre - Laboratorium, Antwerpen
in Koproduktion mit Monty, Antwerpen
Aufführungstermine:
25. - 27. Februar 2010, 20:30h
Theater Monty, Antwerpen, www.monty.be
16. März 2010, 20:00h
MAK Nite, MAK-Säulenhalle, Stubenring 5, Wien 1
19., 20., 24. - 27. März 2010, 20.30h
Palais Kabelwerk - Saal 1, Oswaldgasse 35a, Wien 12
Zwei einzigartige Texte von Heiner Müller sind der Ausgangspunkt für diese
ungewöhnliche Theaterarbeit von Regisseur Andreas Hutter und Schauspielerin
Evelyn Fuchs: das noch nie inszenierte, visionäre Manifest "Brief an Mitko
Gotscheff" und die intime Aufzeichnung "Traumtext".
Die Aufführung entsteht als Zusammenarbeit von SPACES mit Jan Fabres
Theaterlabor Troubleyn-Laboratorium und dem Koproduktionshaus Monty in
Antwerpen.
Heiner Müller, als Dramatiker und politischer Theatermacher zu Lebzeiten
jahrelang vom Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen, später
privilegiert, bewundert, angefeindet, gefeiert, umstritten und häufig
totgesagt, wird heute weltweit als einer der bedeutendsten deutschen
Dramatiker wahrgenommen. In seinen Werken verbinden sich historische
Analyse, politische Kritik, theaterästhetische Vision und dichterisches
Genie zu Text-Kunstwerken, die immer wieder zu einer neuen
Auseinandersetzung auffordern - in Zeiten globaler Kapitalismuskrise und
hegemonialen Wandels ganz besonders.
"Brief an Mitko Gotscheff" von 1983 und "Traumtext" von 1995 stehen
exemplarisch für Müllers Leben, Schreiben und Träumen. Sie erzählen von
Sehnsucht und Scheitern, von der Vision einer solidarischen Gemeinschaft und
von der bitteren Erfahrung persönlichen Scheiterns.
Grundlage für die Textfassung sind die original Schreibmaschinen-Typoskripte
Heiner Müllers, wie er sie 1995 als Intendant des Berliner Ensembles im
Programmheft "Drucksache 17" veröffentlicht hat. In die Textmontage sind
handschriftliche Korrekturen und Notizen des Autors bei der Überarbeitung
des Geschriebenen integriert, es entsteht ein "text in progress".
Das "Ich" dieses Monologes begibt sich auf die Suche nach einem möglichen
Handlungsspielraum zwischen geschichtlicher Zeit, Theaterzeit und
Lebenszeit. Dem entspricht eine Rauminstallation aus Licht und Klangfläche,
in der die Schauspielerin ihrer eigenen live verdoppelten Stimme begegnet.
In dieser Textlandschaft, die von ihr selbst erzeugt, erlebt und
durchschritten wird geraten Körper, Sprache und Raum in einen Sog, der
entweder zur eigenen Auslöschung führt - oder in neue Räume.
Andreas Hutter: Konzeption, Inszenierung, Szenographie, Kostüm
Evelyn Fuchs: Darstellerin
Andreas Hutter ist Regisseur, Dramaturg, Szenograph und Kostümbildner und
beschäftigt sich seit vielen Jahren mit neuen Theatertexten, -konzeptionen
und -räumen. Neben Texten von Elfriede Jelinek ("Bambiland") und Sarah Kane
("Gier") hat er im Kunsthaus Bregenz u.a. auch Müllers "Bildbeschreibung"
(2000) und "Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten" (2006)
inszeniert und dabei mit Sprache, Klang, Körper, Raum und Ikonizität
experimentiert.
Aufgrund dieser Arbeiten entstand die Verbindung zum belgischen
Troubleyn-Laboratorium, ein Theaterlabor, mit dem Jan Fabre anderen
Künstlern die Möglichkeit gibt, ihre Arbeit im Bereich
Theater/Sprache/Körper/Tanz/Plastik weiterzuentwickeln.
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