After Light: Russell Maliphant. Rez.: Eva Riebler
Eva Riebler
Männlicher Schleiertanz
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Russell Maliphant
Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal, 60 Minuten, keine Pause
08.04.11, 19.30 Uhr
Tanz: Daniel Proietto, Silvina Cortés, Olga Cobos
Choreografie: Russell Maliphant
Lichtdesign: Michael Hulls
Kostüme: Stevie Stewart
Animation: Jan Urbanowski, James Chorley
Durch die geringe Beleuchtung der Körper ergibt sich die Bedeutungsüberhöhung. Wie in einem Gitterkäfig wird in der ersten Choreografie der kleine, allzu kleine Kreis ausgeschritten/ ausgetanzt. Das Werden und Sterben ist Thema.
Das Ballets Russes, gegründet vor über 100 Jahren in Paris, eines der revolutionärsten Ballettensembles des 20. Jahrhunderts, stand Pate bei der Entwicklung dieses modernen Tanzes. Sparsam und bedeutungsvoll sind die ruhigen Bewegungen. Der Tänzer ist stets er selber und gibt nicht vor eine Rolle zu spielen oder politische Inhalte zu transportieren. Er und sein Körper stehen im Lichtkreis und bewegen sich natürlich und rund.
Im zweiten und in den weiteren Stücken war das Lichtdesign des Bühnenbildes bahn brechend und vermittelte zuerst die Stimmung des Morgen- oder Abendrots weiters das Wolkenziehen, das Vergehen oder sich Zusammenballens zu weißen Wattebäuschen. Die Tanzsprache vermittelte stets Ruhe und Kontemplation. Gelassenheit und ein behutsames Aufeinander-Zugehen der drei TänzerInnen, die wiederum den Kreis voll ausschritten und als Zeichen der Zuneigung Rot als Jackett oder als langen Schal trugen. Der Mann zwischen zwei Frauen brachte Spannung, vor allem da er es war, der die Aufgabe des Schleiertanzes meisterte.
Zartheit und friedliches Miteinander dominierten die Choreografie, die Mythisches und die Betonung des dynamischen Kreises übermittelte.