TeZukA: Sidi Larbi Cherkaoui. Rez.: Eva Riebler

Eva Riebler
MANGA GOES FOR DANCE

 

TeZukA
Sidi Larbi Cherkaoui

Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal
29.10.11, 19.30 Uhr
Österreich-Premiere
Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui
Komposition und musikalische Leitung: Nitin Sawhney
Visuals und Lichtdesign: Willy Cessa

Tezuka, 1928 in Osaka geboren, kam über die Leidenschaft seines Vaters zum Genre Trickfilm-Kultur und beschäftigte sich intensiv mit der Natur vor allem mit den Insekten. Bereits als Elfjähriger zeichnete er Comics und blieb trotz Abschluss des Medizinstudiums der Kunst des Comics treu. Bekannt sind seine Figuren „Kimba, der weiße Löwe“ oder „Astro Boy“, der kleiner Superheld, der mit Atomstrom betrieben wird. Tezuka war sich der zweifelhaften Bedeutung dieser Energie als Japaner, der den zweiten Weltkrieg miterlebte, bewusst.

Da der flämisch-marokkanische Choreograf und Tänzer Sidi Larbi Cherkaoui, der bereits fünf Produktionen in St. Pölten zeigte, ein großer Comic-Freak ist und 2007 mit Mitarbeitern Tezukas zusammenkam, setzte er eine choreografische Verbindung zu den bekanntesten Manga-Figuren. Eine Hommage für Tezuka entstand, die natürlich viel Gewalt, Konfliktbereitschaft aus dem zweiten Weltkrieg gepaart mit Empathie und Theatralik zeigt. Vor allem die asiatische Kampfkunst findet in Tanzbewegungen Ausdruck. Schnelligkeit wie Wendigkeit ist ein Thema, eingebaut in kippende Rahmen, Rechtecke oder Quadrate, die die Bilderstrips verdeutlichen. Die Animation übertrug sich von den Comic-Figuren auf die Tänzer. Mit aufwändigen Projektionen von ästhetischen Tuschzeichnungen und Kalligrafien sowie Videos entstand ein Gesamtkunstwerk, das weit über die Tanzsprache hinaus weist.

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