Ausschreibung 7. Lise Meitner Literaturpreis Texte zu Technik und Geschlecht
Das Frauenreferat der HTU (Österreichische HochschülerInnenschaft an der Technischen Universität Wien) und die Kunstvereinigung Akunst schreiben heuer zum siebenten Mal den Lise Meitner Literaturpreis aus. Der Name der österreichischen Physikerin Lise Meitner (7. 11. 1878 ? 27. 10. 1968) steht als Symbol für eine Frau, die ihren Weg im nach wie vor männlich dominierten Wissenschaftsbetrieb erfolgreich gegangen ist und insbesondere heutigen Studentinnen der Technik ein Vorbild sein kann. Erwartet werden Texte, die sich erzählend mit der Geschichte der Technik und Naturwissenschaft, mit dem Studium an einer Technischen Universität, mit Gefahren, Alternativen und Visionen auseinandersetzen.
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind Deutsch schreibende Frauen mit unveröffentlichten, höchstens dreißigseitigen Prosatexten (experimentelles einschließlich). Pro Autorin dürfen bis zu drei Texte eingereicht werden. Erwartet werden Texte zum Thema Technik und Geschlecht. Die Texte bitte ohne Angabe von Namen und Adresse bitte in vierfacher Ausführung auf Papier an uns, Infos und Adresse bzw. Erreichbarkeit zur Person nur einmal extra beilegen.
Einsendeschluss: 9. September 2009
Die Preisträgerin überträgt das Recht zur Veröffentlichung dem Frauenreferat der HTU, das davon innerhalb der nächsten zwei Jahre ab Datum der Preisverleihung Gebrauch machen muss. Andernfalls fällt es an die Autorin zurück.
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LANDESTHEATER NIEDERÖSTERREICH Betriebs GmbH Rathausplatz 11, A-3100 St. Pölten
T 02742/908060-0, F 02742/908060-660 www.landestheater.net
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Spielzeit 2009/10 Premierenübersicht
GROSSES HAUS
VINZENZ UND DIE FREUNDIN BEDEUTENDER MÄNNER Posse in drei Akten von Robert Musil
Mit Nicole Beutler, Julia Schranz I Philipp Brammer, Hannes Gastinger, Klaus Haberl, Joseph Lorenz, Oliver Rosskopf, Helmut Wiesinger, Hendrik Winkler u.a.
Regie Jürgen Kaizik Bühne Walter Schmögner
PREMIERE SA 10.10.09
ARKADIEN
Komödie von Tom Stoppard
Mit Gabriela Benesch, Pippa Galli, Antje Hochholdinger, Julia Schranz I Philipp Brammer, Thomas Richter, Oliver Rosskopf, Florian Scheuba, Othmar Schratt, Helmut Wiesinger, Hendrik Winkler u.a.
Regie Dora Schneider Bühne Christian Weißenberger Kostüme Silke Fischer
PREMIERE SA 17.10.09 Im Rahmen von Blätterwirbel 2009
Koproduktion des Landestheaters Niederösterreich mit der Bühne Baden
LOVE IS MY SIN Sonette von William Shakespeare
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Österreich-Premiere
Mit Natasha Parry I Bruce Myers Klavier/Akkordeon Franck Krawczyk
Für die Bühne eingerichtet von Peter Brook
Künstlerische Mitarbeit Marie-Hélène Estienne Lichtdesign Philippe Vialatte
Gastspiel – C.I.C.T. / Théâtre des Bouffes du Nord, Paris Im Rahmen von Blätterwirbel 2009
FR 23.10.09 SA 24.10.09
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HOLZSCHLACHTEN. EIN STÜCK ARBEIT Idee und Konzept von Josef Bierbichler
Österreich-Premiere
Mit Josef Bierbichler
Ausstattung Mira Voigt Dramaturgie Dag Kemser Licht und Video Michael Gööck
Gastspiel – Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
SA 21.11.09
KASIMIR UND KAROLINE Ein Volksstück von Ödön von Horváth
Mit Katharina von Harsdorf, Antje Hochholdinger, Christine Jirku, Julia Schranz I Roland Düringer, Hannes
Gastinger, Klaus Haberl, Oliver Rosskopf, Dietrich Siegl, Helmut Wiesinger u.a.
Regie Thomas Richter Bühne Christian Weißenberger Kostüme Katharina Polheim
PREMIERE SA 05.12.09
MEISTERKLASSE Terrence McNally
Mit Andrea Eckert, Claudia Emà Camie, Eva Steinsky I Abdul Candao, Ottokar Prochazka u.a.
Gastronomie, Gewinnspiel, Stars im Gespräch und vieles mehr… eine Fülle von Veranstaltungen und Aktivitäten für die ganze Familie.
Erlöse zu Gunsten - Haus der Frau St. Pölten
_____________________________________________________________________________ Wiener Vorlesungen - Termine: 29. und 31. Mai, 3., 4. bis 7. und 9. Juni 2009
Freitag, 29. Mai 2009, 9 bis 18.30 Uhr Der "Homo Soziobiologicus" - Evolution der Kooperation beim Menschen
Vorträge von: Univ.-Prof. Dr. Andreas Diekmann, Univ.-Doz. Dr. Manfred Füllsack, Univ.-Prof. DDr. Andreas Hergovich, Univ.-Prof. Dr. Peter Kampits, Univ.-Prof. Dr. Thomas Kron, Univ.-Prof. Dr. Karl Sigmund, Univ.-Prof. Dr. Katrin Schaefer, Präsident Univ.-Prof. Dr. Peter Schuster, Univ.-Prof. Dr. Oliver Vitouch, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Wallner Anschließend Podiumsdiskussion "Kooperation als prosozialer Egoismus?" Ort: Universitätszentrum 1, Hörsaal 1, 9., Althanstraße 14 Anmeldung: online http://vcc.univie.ac.at/index.php?id=38297 Symposiumsprogramm: Homo Sociobiologicus http://vcc.univie.ac.at
Sonntag, 31. Mai 2009, 15 – 17.30 Uhr Die Schöpfung
Vortragende: Ernst Wangermann: Vom himmlischen Gewölbe / Ströhmt reine Harmonie / Zur Erde hinab“. Aufgeklärte Religiosität im Unterricht und in den Textbüchern zu Haydns Oratorien Gernot Gruber: Der Begriff des Erhabenen. Die zeitgenössische Diskussion um die „Chaos“-Darstellung in der „Schöpfung“ Armin Raab: Der musikalische Ton in Haydns „Schöpfung“ und „Jahreszeiten“ Werner Welzig: „Und Gott schuf große Walfische“ Ort: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Johannessaal, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien
Konzert „Die Schöpfung“ im Originalklang 29., 30. und 31. Mai 2009, jeweils 19 Uhr Österreichische Akademie der Wissenschaften, Festsaal Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien Ausführende: Christiane Karg, Tilman Lichdi, Lauri Vasar, Wiener Singverein (Einstudierung: Johannes Prinz), Wiener Akademie, Leitung: Martin Haselböck Karten für die Konzerte: öticket, http://www.oeticket.com, Tel.:+43 1 96 0 96; Preise: € 34,50 (erm. € 23,50)
Mittwoch, 3. Juni 2009, 19 Uhr „Von Alpha bis ZIRKULAR“. Literarische Runden und Vereine in Wien (1900 – 2000)
Buchpräsentation des eben erschienenen fünften Bandes der „Enzyklopädie des Wiener Wissens“ Mit: Alexandra Millner, Herbert J. Wimmer und Gustav Ernst Ort: Literarisches Quartier LQ Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien Eine Veranstaltung des Stadtinstituts für Literarische Forschungen in der Alten Schmiede in Zusammenarbeit mit den Wiener Vorlesungen.
Donnerstag, 4. Juni bis Sonntag, 7. Juni 2009 Globale Ethik, der Dialog der Kulturen und die europäische Perspektive
Symposium der Universität Innsbruck und der Europäischen Kulturgesellschaft – Venedig in Kooperation mit den Wiener Vorlesungen Ort: Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck Informationen: http://www.uibk.ac.at/news/globale-ethik/
Dienstag, 9. Juni 2009, 19 Uhr Art(s)&Sciences - Die Projekte 2008
Präsentation der vom WWTF mit Mitteln der Stadt Wien geförderten Vorhaben des Art(s)&Sciences Call 2008 Mit anschließendem Fest für die Kunst und die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften Mit: Konrad Paul Liessmann „Perspektivenwechsel. Wissenschaft und Kunst im Zwiegespräch“ Christian Muthspiel "I'm My Own I-Pod" Live-Musik: Café Drechsler Tanzen & Chillen: DJ ricotico Moderation: Corinna Milborn Ort: Wiener Rathaus, Festsaal, Lichtenfelsgasse 2, 1010 Wien
Achtung, begrenzte TeilnehmerInnenzahl! VERBINDLICHE ANMELDUNG BIS 3. JUNI 2009 AN: e-mail: gsk-fest@wwtf.at | Tel.: (01) 402 31 43-0
Das Gustav-Mahler-Komitee hat im Rahmen einer Pressekonferenz am gestrigen Mittwoch in Bozen das diesjährige Programm der Gustav-Mahler-Musikwochen der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei den Highlights steht neben den großen symphonischen Werken wie der 5. und der 2. Symphonie des österreichschen Komponisten auch die 9. Symphonie unter Jonathan Nott mit den Bamberger Symphonikern auf dem Programm. Gustav Mahler hat das Werk vor genau 100 Jahren im Komponierhäuschen in Altschluderbach in Noten gesetzt.
„Wir freuen uns, unserem Publikum so ein reichhaltiges Programm präsentieren zu können“, sagte Hansjörg Viertler, Präsident des Gustav-Mahler-Komitees. Stand im vergangenen Jahr das „Lied von der Erde“ im Mittelpunkt der Gustav-Mahler- Musikwochen, so ist es heuer die 9. Symphonie, die am Donnerstag, 23. Juli im Gustav-Mahler-Saal des Grand Hotel Toblach zur Aufführung gelangen wird.
Neben der 9. Symphonie mit dem Bamberger Symphonikern stehen dieses Jahr auch die 2. Symphonie („Auferstehungssymphonie“), am Sonntag, 2. August, und die 5. Symphonie auf dem Programm. Dieses Werk wird bei der Eröffnung am 11. Juli erklingen.
Johannes Kucera, Vertreter der Kulturabteilung der Südtiroler Landesregierung, lobte die bisher geleistete Kulturarbeit der Gustav-Mahler-Musikwochen, die sich aus dem Nischendasein längst entfernt haben und eine hohe Attraktivität auch außerhalb Südtirols genießen. Der künstlerische Leiter Josef Lanz präsentierte die Schwerpunkte des diesjährigen Programms. In den kommenden drei Jahren, die jedes für sich ein Jubiläum beinhaltet, wollen die Organisatoren gemeinsam mit anderen Mahler-Kulturstätten ein Netzwerk der europäischen Mahlerverständigung aufbauen und auf diese Weise Toblach stärker als bisher in das Zentrum des musikalischen Interesses rücken.
Das detaillierte Programm finden Sie unter: www.gustav-mahler.it ___________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________ Festival Retz: Offene Grenzen 2. bis 12. Juli 2009 Im Mittelpunkt des hochwertigen Festivals für Musik und Literatur steht diesen Sommer Jan Dismas Zelenkas Kirchenoper "Il serpente del bronzo". Traditionell abgerundet wird das Programm mit Lesungen namhafter Autoren und Autorinnen, allen voran Barbara Neuwirth, Josef Winkler und Arno Geiger, zahlreichen Konzerten und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit dem Musikfestival Znaim. Erstmals sind auch zwei Schauspielproduktionen zu Gast beim Festival in Retz.
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Aktuelle Information der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht
den Georg-Büchner-Preis 2009
an Walter Kappacher
Der siebzigjährige österreichische Schriftsteller Walter Kappacher erhält für sein erzählerisches Lebenswerk den mit 40.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Das hat die Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung am Ende ihrer Frühjahrstagung in Berlin entschieden.
In einzelgängerischer Konsequenz hat Walter Kappacher über Jahrzehnte hinweg ein höchst beachtliches, lange viel zu wenig beachtetes Œuvre geschaffen. Erst seit dem Roman „Selina“ (2005) wird er wirklich wahrgenommen. Seine leise, musikalische Prosa voll melancholischer Unerbittlichkeit – stets traurig, nie trostlos – klärt uns über uns selbst auf. Dieser poetische Realist unserer Tage, der bei vollkommener Gegenwärtigkeit an die große Erzähltradition anknüpft, erzeugt einen „Sog der Stille“.
Der Preis wird auf der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung am 31. Oktober 2009 in Darmstadt verliehen.
26. Mai 2009
Kurzbiographie
Walter Kappacher wurde am 24. Oktober 1938 in Salzburg geboren, wo er auch aufgewachsen ist. Fasziniert vom Motorrad-Rennsport machte er eine Lehre als Motorradmechaniker, begann aber dann, nach dem Militärdienst, 1960 ein Schauspielstudium in Gauting bei München. Ein Jahr darauf, 1961, wechselte er erneut den Berufszweig und ließ sich zum Reisebüro-Kaufmann ausbilden. Der Beruf sollte ihm aber lediglich als Broterwerb dienen, denn als bestimmendes Interesse trat das Schreiben mehr und mehr in den Vordergrund.
Ab 1967 veröffentlichte er viele Kurzgeschichten in der Stuttgarter Zeitung, 1975 erschien sein erster Roman „Morgen“. Seit 1978 - nach seinem vierzigsten Geburtstag - arbeitet Walter Kappacher als freier Autor. Zuletzt erschien im Frühjahr dieses Jahres sein viel beachteter Roman „Der Fliegenpalast“ im Residenz Verlag. Kappacher lebt in Obertrum bei Salzburg.
"Um 1840 gehörte es vorübergehend zum guten Ton, Schildkröten in den Passagen spazieren zu führen. Der Flaneur ließ sich gern sein Tempo von ihnen vorschreiben. Wäre es nach ihm gegangen, so hätte der Fortschritt dieses Schritttempo lernen müssen. Aber nicht der Flaneur behielt das letzte Wort, sondern Taylor, der das ,Nieder mit der Flanerie' zur Parole machte", schrieb Walter Benjamin.
Ein zeitgenössischer Autor, der in England lebende Charles Simic, steuerte ein triviales Argument pro Langsamkeit bei: "Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber manche Leute sind sich noch immer nicht schlüssig, ob es wirklich eine gute Idee war, als man im 14. Jahrhundert die Kirchtürme mit Uhren auszustatten begann. Zuvor brauchte niemand ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er langsam war."
Die aktuelle Finanz- und Weltwirtschaftskrise hat viel mit Wachstums-, Nonstop- und Beschleunigungsfetischismus zu tun. Nur Systeme, die den Müßiggang mehr schätzen als das Wachstum, wären krisenresistent - bloß gibt es sie noch nicht. So gesehen knüpft der Aktionsradius Wien an das Thema des Vormonats - die große Finanz- und Weltwirtschaftskrise - an und setzt andererseits die Juni-Tradition fort: Die probeweise Einführung der obligatorischen Siesta in der Augartenstadt war vor genau einem Jahr angesagt. In der Krise bewahrt nicht einmal der Krisengewinner, der Superreiche, die Kunst des Müßiggangs. Ihn stresst die Aufgabe, seine faulen Transaktionen, seine spekulativen Investitionen, seine karibischen Steuerbetrugsabenteuer immer gefinkelter zu vertuschen. Nur einer hat Grund zum Müßiggang, denn es wird gesagt: "Als der Teufel das Geld erfunden hatte, konnte er sich getrost zur Ruhe setzen."
Anstelle einer herkömmlichen Ausstellung verwandelt sich das Kulturlokal Gaußplatz 11 im Juni in eine Landschaft gut gefaunter Malereien sowie bukolischer Polsterbarrikaden von Raja Schwahn-Reichmann, StadtRätin für Puff und Paradies der AugartenStadt. Die bukolische Landschaft wird im "Monat der Langsamkeit" zum arkadischen Lagern einladen und jedem/jeder in sich einen Faun oder eine Satyresca lustvoll erahnen lassen.
Dienstag, 9. Juni
Karl Ritter – Traumland
Schule der Langsamkeit 1
Manfred Horaks Würdigung des "Klangraumorchesters Karl Ritter" und der Solo-CD "Traumland" ist unübertroffen und soll also hier zitiert werden: Ein Werk in epischer Größe habe Ritter da wieder vorgelegt. "Und wie viele sicherlich wissen, hat es ein Epiker besonders gut. Er - der Epiker - muss sich im Gegensatz zum Dramatiker nicht einengen lassen von Raum und Zeit, kann also zeitdehnend agieren, aber auch zeitraffend oder zeitdeckend, er kann sich Rückblenden bedienen oder künftige Ereignisse vorwegnehmen. Auf ,Traumland' findet sich vieles von all dem wieder. Im Titelstück zum Beispiel, in dem, um Nietzsche nachzusprechen, nichts mehr eigen ist als die Träume und nichts mehr als das Werk (...) Der Gitarrist, übrigens, ist ja kein Angeber und beschränkt sich nur auf das Wesentliche, berücksichtigt also auch den ruhenden Raum und bringt so bis dato ungehörtes zu Gehör."
James Joyce´ Roman "Ulysses" spielt am 16. Juni 1904. Der Protagonist, Anzeigenakquisiteur Leopold Bloom, geht - wie sein Vorgänger Odysseus - auf die Reise. Allerdings dauert seine nur einen Tag und führt ihn nicht in die weite Welt, sondern in die Abenteuer des Dubliner Alltags. Bloom zieht durch Zeitungsredaktionen, geht auf eine Beerdigung, kauft Zitronenseife, besucht eine Bekannte, die gerade ein Kind zur Welt bringt, gibt sich heimlichen Sinnesfreuden am Strand hin. Alles wird haargenau erzählt, wodurch Leopold Bloom zu einem der am detailliertesten beschriebenen Charaktere der Weltliteratur wird. Rund 1000 Seiten für einen Tag: Kaum ist in der Weltliteratur auch ein langsamerer Ablauf der erzählten Romanhandlung zu finden. Und unter den heutigen Menschen werden jene, die sich die Muße nehmen, diese 1000 Seiten zu bewältigen, zur schwindenden Minderheit.
Eine Minderheit der Minderheit stößt zum Schlusskapitel vor, zu Mollys Monolog. Molly ist Blooms nicht immer ganz treue Ehefrau. Im Schlusskapitel lässt Joyce sie ohne Punkt und Komma auf dem Strom ihres Bewusstseins dahin gleiten und setzt damit in der Erzähltradition des 20. Jahrhunderts völlig neue Maßstäbe. Passagen dieses letzten Ulysses-Kapitels waren ausschlaggebend für das langjährige Verbot der Verbreitung des Werks in den USA. 4 Stunden Muße ist die Voraussetzung, diese Lesung zu genießen. Michael Fischer legt Musik dazu auf. Im Rahmen einer Kooperation mit Radio Orange (Moderation Michael Fischer) wird ein Viertel der Lesung (22.00-23.00 Uhr) live aus dem benachbarten Studio gesendet.
"Kommt man von Caltagirone herüber, so geht man zuletzt durch furchtbare Felsenschluchten, und steigt einen Berg herab, als ob es in die Hölle ginge; und es geht in ein Elysium. Schade, dass die exemplarische sizilianische Faulheit es nicht besser benutzt und genießt. Die Stadt ist traurig schmutzig. Über den Namen der Stadt habe ich nichts gehört und gelesen; welches freilich nicht viel sagen will, da ich sehr wenig höre und lese." (Aus Johann Gottfried Seume, Spaziergang nach Syracus, 1802). Das Klischee des "typischen Sizilianers", der dem Herrgott den Tag stiehlt, als Gegenbild zum Hochleistungsdeutschen, ist auch zweihundert Jahre später noch aktuell. Über einen Kommentar der in Wien lebenden Sizilianerin Irene Coticchio über dieses kaum auszurottende Ressentiment darf man sich freuen; noch mehr über ihre sizilianischen Lieder. Begleitet wird sie von Karim Othman-Hassan (Oud, Kemanje) und Daniel Zdrahal Serrano (Gitarre). "Die goldene Muschel. Lieder aus Sizilien", heißt ihr Programm. Mehr als zwei Jahrhunderte arabischer Herrschaft hätten nicht nur in der Musik Siziliens Spuren hinterlassen, sondern auch in der Lebensweise: die Kunst der Gelassenheit und den Genuss ruhiger Stunden, aber auch eine Art von Fatalismus und eine Philosophie des Nicht-Agierens, sagt Coticchio.
Was haben Flanieren und Lesen gemeinsam? Sie sind, wie die Liebe, Entschleunigungsfaktoren. Unsere viel beachtete März-Flanerie wird im Rahmen der "Schule der Langsamkeit" wiederholt, diesmal in Kooperation mit Basis.Kultur.Wien: Umherschweifen in einem Grätzl des Buches. Route: von der Buchhandlung a.punkt in der Fischerstiege - in der Brigitte Salanda auch über die Zeit erzählt, in der sie als "legendäre" Brigitte Hermann die Bücherregale der 68-er füllte - über den Mandelbaum Verlag in der Wipplingerstraße 23, wo mit Verlagschef Michael Baiculescu über die Situation des Buchmarktes debattiert wird, bis zur "Bibliothek von unten" an derselben Adresse, mit der österreichweit größten Auswahl anarchistischer Literatur.
Flanerie-Konzept: Martina Handler.
Beginn: 16.00 Uhr (Ende ca. 18.30 Uhr); Eintritt: frei
Ausflug zum Kleylehof bei Nickelsdorf, den ein KünstlerInnen-Kollektiv zu einem schrägen Kunst-Ort des Burgenlandes entwickelt hat. Wir besuchen das Standard-Blockhaus vom Baumarkt, das von David Moises in eine schaukelnde Lage gebracht worden ist. Wir erleben, was passiert, wenn einem Künstler der bildungsbürgerliche Respekt vor dem Klavier fehlt. Rio Mäuerle stellt sein Dosen- oder Raumklavier vor, bei dem 90 am Dachgebälk angebrachte Dosen, in denen die Saiten des Klaviers münden, den Klavierresonanzkörper ersetzen. Und einen weiteren umkonstruierten Flügel im Erdgeschoß (noch ohne Bezeichnung), bei dem die Töne nicht über die Tasten, sondern stealdrum-mäßig durch Trommeln auf Dosen vom Dachboden aus erzeugt werden. Die BesucherInnen können Instrumente mitbringen, die beiden verfremdeten Klaviere sehnen sich nach instrumentalem Umfeld. Dazu gibt es eine Tanzperformance und Konzerte. Essen und Trinken im Hof vorhanden (Kosten durch TeilnehmerInnen-Pauschale gedeckt). Ein sinnlicher Nachmittag als intimes Vorspiel des jährlichen reheat-Sommerfestivals am Kleylehof! Spaziergänge zum Nachbarhof eines Bildhauers und zum ungewöhnlichsten Friedhof des nördlichen Burgenlandes möglich.
Auf den Spuren von Mayröcker, Jandl und Wittgenstein
Sowie: Philosophisches Café im Exil
STADTFLUCHT PUCHBERG AM SCHNEEBERG
Wittgenstein war hier. Ernst Jandl war hier. Friederike Mayröcker war hier. Eine Reisegruppe aus der AugartenStadt begibt sich auf Spurensuche. Im Gasthof zum Schwarzen Adler, wo der Herr Volksschullehrer Ludwig Wittgenstein mittags täglich eine Suppe, dann die Hauptspeise, schließlich wieder eine Suppe konsumiert haben soll, findet das "Philosophische Café im Exil" statt, moderiert von Josef Rhemann.
Thema: Die Welt ist voller Rätsel, vor allem in Krisenzeiten. Kann uns Wittgenstein da helfen? Zur Sprache kommt auch Wittgensteins Volksschullehrer-Episode. Auf Fronteinsatz in Galizien, 1. Weltkrieg, war der Philosoph zum Tolstoi-Fan geworden.
Wie Tolstoi werde er unter den einfachsten Bedingungen die Kinder schlichter Bauern unterrichten, entschied er. Sein erster Einsatzort als Lehrer ist das abgeschiedene Trattenbach. Tolstoi ist Theorie - Wittgenstein unterrichtete mit autoritärsten Methoden, war deshalb im Dorf bald verhasst. Er sei "von Gehässigkeit und Gemeinheit umgeben", schrieb er an seinen Freund Russell. In Puchberg, wo er anschließend tätig war, änderte er nichts an seiner Pädagogik. Auch Mayröcker und Jandl waren pädagogisch tätig (Englisch), aber nicht in Puchberg. Im Gegenteil, das Dichterpaar besuchte Puchberg, wenn die Schüler Ferien hatten. Unsere Exkursion führt uns zu den Unterkunftsgeberinnen des Paars - und zu den Orten, die Mayröcker und Jandl in ihre Texte rinnen ließen. Friederike Mayröcker eventuell anwesend.
Frau Wanne lässt wieder einmal eine Pause im Alltag des Rotlichtbetriebes zu und öffnet das charmanteste Nachtlokal Wiens, die seit 50 Jahren unveränderte Arena Bar, für die BesucherInnen des nächsten Akts unseres Circus der Situationen - der letzten PRIMA NOTTE SURREAL vor dem hoffentlich realen prima Sommer.
Zur Einstimmung: labtop-generierte Klänge von Laminadyz, das sind Rosa Danner und Anna Steiden. Die "Initialband" der Kunstoffensive im Rotlicht-Etablissement, Tini Trampler und die dreckige Combo, lässt mit noch ausgefuchsteren Arrangements und mit einer sonst zur Rarität gewordenen Liebe zum Detail die Aura der ehemaligen Tanzbar (der 60er Jahre) wieder auferstehen. Die Band: Tini Trampler: lyrics, vocals / Florian Kovacic: composition, cello / Philipp Moosbrugger: composition, bass / Jakob Kovacic: drums / Maria Düchler: accordion / Florian Wagner: guitar.
Der erste Höhepunkt dieser Nacht wird aber die Vorführung von Fred Ilgers Dokumentarfilm über die "drei Leben" der Arena Bar sein. Weiters im Programm: Thomas Goethe (vocals, guitar) und Ruth Mezynski (piano): Musik ohne Worte; Martin Moped vom "Institut für zeitgenössische Kunstgeschichte: Vortrag "Der arbeitslose Austropopper"; Poetry-Slam "Gegen den Wolf gedichtet".
Beginn: 19.30 Uhr (Einlass 19.00 Uhr), Eintritt: 18 Euro
Wenn eine Bauchtänzerin aus dem Mänada-Studio auflegt, gibt´s Musik von Abdel Halim bis Zappa. Vorsicht, levantinische Schlagseite. Eine "Mänada im Exil"-Veranstaltung from seven to eleven.
Beginn: 19.00 Uhr, Musikbeitrag: 5 Euro
Ort: Arena Bar | 1050 Wien, Margaretenstraße 117
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Samstag, 27. Juni
Lesung & Toypiano
IRIS GERBER - IMMERWIEN
Im Zentrum dieses Abends steht ein Text von ihr: "John Cage sammelt Altwaren im Stuwerviertel". Seit 25 Jahren ist Iris Gerber als Pianistin mit regelmäßigen Konzerten in der "alten Schmiede" in der Schönlaterngasse zu sehen und zu hören. Die Schweizerin bereichert die Wiener Avantgarde-Musikszene, auch wenn sie zwischen Bern und "meinem Immerwien" pendelt. Nun bereichert sie auch die Literaturszene. Sie beschreibt ihr Leben am Max Winter-Platz. Das Lokativ liegt nicht weit weg davon: ein optimaler Ort für die Lesung. Korrekter: für die Lesung mit Musik, denn Iris Gerber nimmt ihr Toypiano mit. Ein Instrument, das auch John Cage nicht fremd war, jenem genialen Anreger der Happeningkunst, der Fluxus-Bewegung und der neuen Improvisationsmusik.
Am Sonntag 28. Juni - kurz vor Ferienbeginn - lädt die Pfarre Muttergottes im Augarten gemeinsam mit dem Aktionsradius Wien zum traditionellen Pomali-Sommerfest auf den Kirchenvorplatz ein:
Um 9.30 Uhr beginnt die Sonntagsmesse der Pfarre (im Freien), anschließend lädt das Team der Pfarre zum gemütlichen Essen & Trinken, und bis ca. 13.00 Uhr spielen die Mondscheinbrüder zum Pomali-Musikfrühschoppen mit Wienerliedern auf.
Der Schauspieler Robert Reinagl und der Sänger Walter Czipke, der zudem auf seiner original Wiener Knöpferlharmonika vortrefflich begleitet, verzichten bereitwillig auf den pomadisierten Glanz, mit dem die Wienerlieder gern versehen werden.
Gesungen werden vor allem ältere Lieder aus den letzten beiden Jahrhunderten, aber auch neueren Texte. Die bildkräftige Sprache des Wiener Dialekts gibt Einblick in den Wiener Alltag zwischen Grant, Rausch und Tod, dazwischen wird aber durchaus auch jubiliert und geliebt. Kommen Sie vorbei!
Beginn: 10.30 Uhr Frühschoppen (Sonntagsmesse ab 9.30 Uhr), Eintritt: frei
Zwei zentrale Songwriter begeistern seit längerem das Live-Publikum der Mika Vember-Band, in der Bunkerei präsentieren sie ihre erste gemeinsame CD "Fame & Success" - Börn und Mika Vember. Einfach schön! Die atemberaubende Virtuosität des Gottfried Gfrerer an Slidegitarre und Stimme macht den Abend rund. Moderation: Stefan Sterzinger
Manuel Fallmann (Graphiker - auch fürs Web)
Jürgen Fichtinger (EVOLVER-Chefredakteur)
Thomas Fröhlich (EVOLVER-Literaturchef)
Peter Hiess (EVOLVER-Herausgeber)
Michael Krug (Verleger: Otherworld-Verlag)
Josef Preyer (Autor, Verleger: Oerindur-Verlag)
Dr. Franz Rottensteiner (Kritiker, Herausgeber des "Quarber Merkur")
Jörg Vogeltanz (Illustrator, Maler, Comic-Zeichner)
Vanessa Wieser (Verlagsleiterin, Milena-Verlag)
Andreas Winterer (Autor, Herausgeber, Kolumnist, Genre-Experte)
________________________________________________________________________ Information der Stadt Hohenems
Hohenemser Literaturpreis wird verliehen
Erinnerung: Ab morgen Donnerstag, den 18. Juni 2009, startet das viertägige Veranstaltungsprogramm anlässlich der erstmaligen Verleihung des "Hohenemser Literaturpreises für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache", zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Michael Köhlmeier gab die Anregung für den ungewöhnlichen Literaturwettbewerb, der migrantischen Kulturschaffenden und dem, was sie an Neuem und Unerwartetem zu Literatur und Sprache beitragen, ein Forum geben soll. Zusammen mit Zsuzsanna Gahse, Anna Mitgutsch, Doron Rabinovici und Zafer Senocak bildet der Hohenemser Literat die hochkarätige Jury, welche aus den anonym vorliegenden Einsendungen, die aus der ganzen Welt eintrafen, die besten Texte auswählte: Den Hauptpreis 2009 von 10.000 Euro teilen sich Michael Stavaric (Wien) und Agnieszka Piwowarska (Berlin). Susanne Gregor (Wien) erhält einen Anerkennungspreis in Höhe von 3000 Euro. Der vom Verein "Viertel Forum" in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Kulturamt und der Hohenemser Lesegesellschaft organisierte und von der Stadt Hohenems erstmals dieses Wochenende verliehene Preis richtet sich ausschließlich an LiteratInnen, deren Muttersprache ursprünglich nicht Deutsch ist. Die ausgezeichneten Texte werden im Rahmen der Verleihung von ihren VerfasserInnen selbst erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und deren Auswahl von der Jury persönlich begründet. Mehr Informationen im Internet: www.hohenems.at/literaturpreis
Programm anlässlich der Verleihung: 18. bis 21. Juni 2009 Die Verleihung findet im Rahmen eines viertägigen Veranstaltungsprogrammes statt. Karten sind im Vorverkauf bis Freitagmittag in allen Vorarlberger Raiffeisenbank-Filialen erhältlich. Donnerstag, 18. Juni 2009: Vortrag/Podiumsdiskussion: "Die Zweisprachigkeit der Dichter" Mehrsprachigkeit und Sprachwechsel erscheinen uns als ganz aktuelle Phänomene, da sie sich in Zeiten der Migration häufen. Univ.-Prof. Mag. Dr. Sigurd Paul Scheichl (Institut für Germanistik an der Universität Innsbruck) holt in seinem Vortrag weiter aus: Schon immer hat es SchriftstellerInnen gegeben, die sich mehrerer Sprachen bedient haben. Anschließend findet eine von Dr. Kurt Greussing moderierte Podiumsdiskussion statt, an der neben dem Vortragenden auch Dr. Bettina Spoerri, Literaturwissenschafterin und NZZ-Redakteurin teilnimmt. Salomon-Sulzer-Saal, 19.30 Uhr (Einlass ab 19.15 Uhr) Freitag, 19. Juni 2009: Musik und Literatur - "1001 Nacht - Sinnliche Geschichten, die verzaubern" Scheherasade wusste sich durch Erzählungen, die ihre ZuhörerInnen auf eine faszinierende Reise in das Märchenreich mitnahmen, vor dem sicheren Tod zu retten. In einer neuen Übersetzung von Claudia Ott, musikalisch umgesetzt durch den Komponisten Murat Üstün, führt die Schauspielerin Renate Bauer zusammen mit den Musikern des "Orfeo Saxophone Quartet" die Anwesenden erneut in das zauberhafte Reich von 1001 Nacht. Salomon-Sulzer-Saal, 20.00 Uhr (Einlass ab 19.45 Uhr) Samstag, 20. Juni 2009: Literaturwerkstatt im Jugendzentrum s'kästle, Hohenems Die PreisträgerInnen des Literaturwettbewerbs im Gespräch mit Jugendlichen: Wie sind sie zur Literatur gekommen? Was bedeutet "Schreiben", wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist? Kontakt und Anmeldung: Offene Jugendarbeit Hohenems, Judith Bildstein, E-Mail: judith@ojah.at. Eintritt frei! Jugendhaus s'kästle (Kaiser-Franz-Josef-Str. 61), 14.30 Uhr Samstag 20. Juni 2009: Offizielle Preisverleihung und Vorstellung der Siegertexte Agnieszka Piwowarska (Berlin) und Michael Stavaric (Wien), die sich den Hauptpreis teilen, sowie Susanne Gregor (Wien) sind die PreisträgerInnen des Hohenemser Literaturpreises 2009. Nach einer Vorstellung durch die Jury werden sie selbst ihre Siegertexte erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Begrüßung: Günter Linder (Kulturstadtrat von Hohenems) und Dr. Werner Grabher (Leiter der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg). Moderation: Andrea Fritz-Pinggera MSc. Musikalische Begleitung: Irene Kilga (Klavier) Salomon-Sulzer-Saal, 19.00 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr)
Sonntag, 21. Juni 2009: Lesematinee der PreisträgerInnen mit Musik Die zwei Autorinnen und der Autor stellen ihre ausgezeichneten Texte nochmals im Rahmen einer literarisch-musikalischen Matinee vor und bieten Gelegenheit zum Kennenlernen. Musikalische Begleitung: Cecilia Gogibedaschwili (Klavier) Salomon-Sulzer-Saal, 10.00 Uhr (Einlass ab 9.45 Uhr)
Die PreisträgerInnen Michael Stavaric, geboren 1972 in Brno (Tschechoslowakei), lebt seit seiner Kindheit in Österreich und ist als freier Schriftsteller und Übersetzer in Wien tätig. 2009 erschien sein jüngster Roman "Böse Spiele" im Verlag C.H. Beck. Michael Stavaric ist unter anderem Träger des Literaturpreises der Akademie Graz und des Chamisso-Förderpreises; 2007 wurde er zum Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen. Im heurigen Jahr 2009 erhielt er bereits den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur sowie den Literaturpreis Wartholz. Die Jury des Hohenemser Literaturpreis überzeugte er mit seinem Text "Geister".
Agnieszka Piwowarska wurde 1978 in Gdansk (Polen) geboren, und lebt seit 1987 in Deutschland. Die ausgebildete Schauspielerin, die unter anderem in dem Cannes-Film "Summer Palace" zu sehen war, studierte an der Hamburg Media School im Fachbereich Drehbuch und lebt in Berlin. Für ihr Skript zu dem Kurzfilm "Einladung" erhielt sie 2006 den 1. Preis der Jury beim Internationalen Filmfestival in St. Petersburg. Ihre Erzählung "Oktober", für welche sie den Hohenemser Literaturpreis erhält, wird sie erstmals im Zuge der Preisverleihung einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Frühe Prosatexte hatte sie bereits in einer von den Berliner Festspielen herausgegebenen Anthologie im Rahmen des "Treffens Junger Autoren" veröffentlicht.
Der diesjährige Anerkennungspreis wurde für die kurze Erzählung "Schwarzer Zucker" zugesprochen: Dessen Verfasserin, Susanne Gregor, 1981 in der Slowakei geboren, lebt seit 1990 in Österreich. Die junge Autorin arbeitete als stellvertretende Chefredakteurin des "Österreich Spiegel" und leitet derzeit "Deutsch als Fremdsprache"-Kurse. 2008 erschien ihre erste Veröffentlichung, eine Kurzgeschichte in der Anthologie "Rote Lilo trifft Wolfsmann. Literatur der Arbeitswelt".
Sponsoren Neben Land und Bund unterstützen Sponsoren das Projekt freundlicherweise und helfen mit, die Realisierung dieses Preises möglich zu machen. Im einzelnen sind dies: Bucher Druck und Verlag Hohenems, Raiffeisenbank Hohenems, Rhomberg Bau, work.net sowie Gasthof und Landhaus Schiffle, Hohenems
Hohenems, am 17. Juni 2009 Kulturamt/Pressestelle/Marktamt Stadt Hohenems
Das zweite Quartal der Veranstaltungsreihe im Kepler Salon neigt sich mit bisher 25 von 31 Veranstaltungen und 1499 BesucherInnen dem Ende zu. Ich freue mich, Ihnen nun das Programm für Juli-September präsentieren zu können.
Auch in den bevorstehenden Veranstaltungen werden angesehene nationale und internationale WissenschafterInnen auf populäre und unterhaltsame Weise wissenschaftliches Forschen und Arbeiten vermitteln - und sich damit dezidiert von trockenen Fachsymposien abheben.
Es wird das gesamte Spektrum der Wissenschaften behandelt - Natur und Technik, Medizin, Geistes-, Kultur- und Kunstwissenschaften. Das Publikum wird dabei in ungezwungener Atmosphäre über die reine Rezeption hinaus auch zu Fragenden.