Yvonne, die Burgunderprinzessin: Witbold Gombrowicz. Rez.: R. Eglhofer
Robert Eglhofer
KOMÖDIE, GROTESKE, FARCE?
YVONNE, DIE BURGUNDERPRINZESSIN
Witbold Gombrowicz
Landestheater NÖ, Theaterwerkstatt
Premiere am 26.4.2008
Regie: Esther Muschol
Bühne und Kostüme: Falko Herold
Dramaturgie: Karoline Exner
Mit: Antje Hochholdinger, Christine Jirku, Karin Yoko Jochum, Julia Schranz,
Charlott von Blumencron / Philipp Brammer, Klaus Haberl, Thomas Richter,
Mirko Roggenbock, Oliver Rosskopf, Othmar Schratt, Helmut Wiesinger
Dass sich jemand mit einer hässlichen und sprechgehemmten Frau verlobt, soll schon vorkommen. Dass dies ein Prinz gegen den Willen seiner königlichen Eltern mit einer Unstandesgemäßen tut, ist schon seltener. Dass sich der gesamte
Das Stück lässt verschiedene Interpretationen zu, etwa eine sozialkritische und eine psychologische. Esther Muschols Inszenierung unterdrückt keine, sondern hält beide bewusst offen.
Das Ensemble des N.Ö. Landestheaters sorgt für einen gelungenen Abend: Der hübschen Karin Yoko Jochum gelingt es meisterhaft, den hässlichen “Trampel” Yvonne zu spielen. Oliver Rosskopf als Prinz Philipp, zerrissen zwischen versteinerter Hofetikette und Menschlichkeit, spielt seinen unglaubwürdigen Part mit Überzeugung, Peter Wiesinger den des lächerlichen Königs mit Souveränität. Königin Margarethe (Christine Jirku) erscheint erfahren, dominant und in einer Szene Lady Macbeth nicht unähnlich. Klaus Haberl gefällt als hintergründiger Kammerherr und Julia Schranz als sexy-gestylte Gegenfigur zu Yvonne.
Das Premierepublikum dankte mit lang anhaltendem Applaus und mit Komplimenten an Intendantin und Schauspieler im anschließenden Small Talk.