13. Philosophicum Lech: 4. Tag - Ulrich Renz - Part 13. E. Riebler
Eva Riebler
RASCHES INPUT
13. Philosophicum Lech 2009
Vom Zauber des Schönen.
Reiz, Begehren und Zerstörung.
Neue Kirche, Lech am Arlberg, Vorarlberg
16. – 20.09.09
4. Tag – Part 13
20.09.09,
Vortrag von Ulrich Renz (Lübeck)
Die soziale Macht des Schönen
![]() |
Ulrich Renz, Arzt und freier Schriftsteller, Autor von Sachbüchern und Kinderbüchern.
Zuletzt: „Schönheit, eine Wissenschaft für sich“ 20006, „Auf der Jagd nach Giant blue“ 2008.
Ist Schönheit Geschmacksache? Ulrich Renz geht der Frage nach dem schönen Gesicht nach und kommt zu dem Ergebnis: Was 12 Personen übereinstimmend sagen, ist der repräsentative Querschnitt der Gesamtbevölkerung, d. h. Schönheit lässt sich quantifizieren, ohne dass man festlegen muss, was sie nun ausmacht.
Ein kleines Experiment zeigt, wie Schönheit wahrgenommen wird: Und zwar innerhalb einer 50 Millisekunde wird bereits ein Gesicht wahrgenommen und innerhalb von 17 Millisekunden bewerten wir, ob jemand attraktiv ist oder nicht. Bei nur 14-17 Pixel pro Linie entscheiden wir uns für oder gegen Schönheit und Attraktivität.
Schönheit und Liebreiz führen zu anderen Bewertungen bei Schülern, Straftätern oder bei der Partnerwahl und dem Status. Schönheit bedeutet Vertrauenskapital und Macht. Wir müssen in den Gesichtern lesen, denn sie enthalten lebensnotwendige Informationen. Wir entscheiden uns demnach: Hier kommt ein Freund oder hier kommt ein Feind. Diese Information kommt anscheinend sehr rasch über den Mandelkern der Hirnhälfte daher und wir entscheiden uns für sympathisch oder unsympathisch. Die hohe, freie Klassiker-Stirn sowie größere Augen machen ein Gesicht sympathisch. Ein hängender Mundwinkel macht grimmig. Dieser Mensch wird abgelehnt werden. Daher wird in der anschließenden Diskussion angeregt, man solle mehr und länger lächeln.
Vielleicht sollte man auch ehemaligen Verbrechern eine Gesichtskorrektur zahlen als viel Geld für die soziale Betreuung auszugeben.
Nach der Schlussdiskussion wurde auf die Enthüllung des gut gehüteten Geheimnisses, das der Themenstellung für das 14. Philosophicum des Jahres 2010, gewartet.
Da ich noch so voll der Eindrücke der letzten Tage bin, rekapituliere ich Themen und Thesen und denke noch nicht an das neue Thema, außerdem weiß ich es nicht, da der Zug nach Hause zur Abfahrt pfeift!
Aber, siehe www.philosophicum.com