Becki, Jody and John. Rez.: E. Riebler
Eva Riebler
ALTER MUSS NICHT LANGWEILE BEDEUTEN
BECKY, JODI AND JOHN
John Jasperse Company
Im Rahmen des Festivals NY
Festspielhaus St. Pölten, Box
21.02.10, 18 Uhr
Dauer: 60 Min.
2. Vorstellung: 23.02.10, 19.30
Tanz und Entwicklung: Becky Hilton, John Jasperse, Jodi Melnick
Choreografie und Regie: John Jasperse
Musik: Hahn Rowe
Lichtdesign: John Jasperse, Joe Levasseur
Assistenz Hannah Price
Es ist eine Danceperformance mit Einblick in das Leben oder Leiden eines älteren Tänzers, eines Künstlers, der die 40 überschritten hat. Den Gefühlen zur Irrelevanz, zu körperlicher Abnutzung, zu Schamhaftigkeit oder zu Trennungsschmerz wird verbal Ausdruck verliehen. Somit steht die Sprache gleichwertig zur Bewegung im Raum. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und drückt diese aus, obwohl er choreografisch auf seine Tanzkollegen homogen oder synchron eingehen muss.
„Die Artikulation ist das neue Schwarz“, meint die Stimme einer vierten Tänzerin aus dem Off, die mittels Videoübertragung dazu geschalten wird. Sie bringt das Sprachspiel mittels eines weißen Plastikelefanten als Maskottchen auf den Punkt, indem sie meint: „Ich fühle mich so -irrelefant-“ und hebt den weißen Elefanten vor die Kamera. Sie war nie daran interessiert „sie selbst zu sein“.
John Jasperse hingegen möchte als Tänzer und Choreograf nicht den Vorwurf auf sich sitzen lassen, „zu klassisch, zu akademisch oder staatstragend zu sein und zieht sich wohl deshalb nackt aus.
Dass die Choreografie nicht hinreißend oder mitreißend, sondern eher ruhig bewegt ist, entsprach der Thematik. Dass Frisuren oder die Kleidung mehr als nachlässig gestaltet waren, gehörte ebenso dazu. Bei dieser Thematik wird nichts besonders Ästhetisches oder Aufregendes passieren, dies wird das Publikum verstehen, jedoch kann es sich dann vielleicht eines zwar stimmigen aber schalen Nachgeschmackes nicht erwehren.